Für die einen ist die Maus ein ekelerregender Schädling, für die anderen ein süsses Tierchen, das es beispielsweise als Kuschelobjekt bis ins Kinderzimmer geschafft hat. Dieser Vielschichtigkeit der Beziehung von Mensch und Maus geht nun das Museum Appenzell mit der Sonderausstellung «Die Maus – leise, flink und frech» auf den Grund.
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Die Maus in der Falle
Früher stellte die Maus für weite Teile der Bevölkerung eine lebensbedrohliche Gefahr dar, in dem sie sich Zugang zu den Vorräten verschaffte. In der Landwirtschaft richten die kleinen Tiere auch heute noch grosse Schäden an. Da Mäusebekämpfung schon immer ein Thema war, ist ihr ein Teil der Ausstellung gewidmet. Dabei dokumentiert eine Mäusefallensammlung verschiedenste Arten, wie man den hartnäckigen Nagetieren im Laufe der Zeit zu Leibe rückte.
Klein und flink wie sie ist, lässt sich die Maus jedoch nicht so einfach fangen. Die geringe Körpergrösse verhilft ihr dazu, sich vor Fressfeinden zu verstecken und sogar durch enge Spalten zu entwischen. Dazu kommt, dass sie sich dank ihrer frühen Geschlechtsreife, der kurzen Tragzeiten und der meist grossen Wurfzahlen rasch vermehrt. Sich an die Veränderungen ihrer Umwelt anzupassen, fällt der Maus leicht.
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Nahrung für verschiedene Raubtiere
Zur Sprache kommt zudem die Bedeutung der Maus für das ökologische System. So stellt sie etwa eine Nahrungsquelle für diverse Raubtiere wie Fuchs, Marder, Wiesel, Eulen und Greifvögel dar. Auch für den Boden spielt sie eine wichtige Rolle: Wühlmäuse bearbeiten, lockern und durchlüften durch ihre Grabtätigkeit den Boden. Viele Bodenlebewesen profitieren vom Sauerstoff, der dadurch in den Boden gerät.
Thematisiert werden auch die zahlreichen abergläubischen Vorstellungen, die früher im Zusammenhang mit Mäusen kursierten. Gezeigt werden ausserdem Präparate von Mäusen und ihren tierischen Feinden, Filme und Fotos. Arbeiten von verschiedenen Künstler(innen) ergänzen die Exponate. Dazu kommen ein Mäusehaus, eine Mäusebibliothek und vieles mehr, um Kinder und Familien zum Entdecken, Basteln und Spielen einzuladen.
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«Die Maus – leise, flink und frech.» Museum Appenzell, Hauptgasse 4, Appenzell. Bis 5. November. Weitere Informationen: www.museum.ai.ch