Hohenrain Der Kunstfutterbau hat in vielen Regionen eine grosse Bedeutung. Auf rund einem Drittel der Fruchtfolgeflächen liefern die Kunstwiesen gegen 20 Prozent des Wiesenfutter-bedarfes unserer Raufutterverzehrer. Dank der systematischen Arbeit unserer Forschungsanstalten, der Arbeitsgemeinschaft (AGFF) zur Förderung des Futterbaues und der Mitarbeit des Samenhandels, der Beratung und der Praxis, haben wir heute ein ausgeklügeltes Mischungsangebot, welches in unterschiedlichsten Situationen hohe Erträge und eine ausgezeichnete Futterqualität ermöglicht.
Resistente Kunstwiesen
Im Unterschied zu den intensiven Naturwiesen zeigten sich im vergangenen Jahr viele Kunstwiesen erstaunlich resistent gegenüber der extremen Trockenheit. Sie zeichnen sich aber auch aus durch ihre Nutzungselastizität und ihre Fähigkeit, mit Klee sehr viel Stickstoff aus der Luft zu binden. Zudem profitieren Ackerflächen von deren humusmehrenden Wirkung und der Unterdrückung von Unkraut, Krankheiten und Schädlingen. Kunstwiesenmischungen bewähren sich erwiesenermassen auch zur wirtschaftlichen Sanierung verbesserungswürdiger Naturwiesen, sei es in der Form einer Über- oder Neuansaat.
AGFF-Tag in Hohenrain
Am Mittwoch, 21. August, 9 bis 16 Uhr, findet am BBZN Hohenrain der AGFF-Kunstfutterbautag statt. Die Teilnehmenden gehen auf einen Postenrundgang zu folgenden Themen:
- passende Mischung
- Anlagetechnik
- Stickstoffdüngung
- Wiesenerneuerung und Konservierung
Am Nachmittag gibt es eine Maschinen-Demonstration. Der Anlass kostet 20 Franken inklusive Mittagessen mit Getränk, Kaffee und Dessert. Die BauernZeitung als
Medienpartnerin begleitet den Anlass und berichtet darüber.
Stark verändertes Angebot
Das Mischungsangebot hat sich über die Jahrzehnte fortwährend entwickelt und die Anbautechnik für Kunstwiesen im Zuge der Rationalisierung stark verändert. Eine Tagung informiert über den aktuellen Wissensstand zur Mischungswahl, Anbautechnik, Bewirtschaftung und verlustarmen Konservierung von Kunstwiesen (Kasten rechts). In Demonstrationsversuchen sind die Auswirkungen unterschiedlicher Saatzeitpunkte, Bodenbearbeitungs- und Saatverfahren zu sehen. Zudem hat Agroscope zusammen mit Partnern in ganz Europa einen breit angelegten Versuch zur Stickstoffdüngung und dem optimalen Kleeanteil im Bestand durchgeführt, dessen Ergebnisse am Kunstfutterbautag vom 21. August präsentiert werden. An einer Maschinendemonstration werden diverse Maschinen und Geräte zur Bodenbearbeitung und Saat vorgestellt und beim gutem Wetter auch vorgeführt. Marco Odermatt