In der Schweiz blieben sowohl das Prämienvolumen mit 49,1 Millionen Franken als auch die Versicherungssumme mit 2,1 Milliarden stabil, wie die Schweizer Hagel mitteilt. Hagel, Frost, Schneedruck, Sturm und Dürre vor allem bei Mais, Kartoffeln, Zuckerrüben und Grasland führten zu einem durchschnittlichen Schadenjahr.

Mehr Volumen im Ausland

In Frankreich und Italien nahm das Prämienvolumen vor allem infolge der Integration des Hagel- und Mehrgefahrenbestandes von AXA Frankreich um 54 Prozent zu und erreichte 86,5 Millionen Franken. Schadenseitig war das Jahr hauptsächlich durch sehr intensiven Hagel - vor allem in Italien - und von Frost, Starkregen, Sturm und Dürre gekennzeichnet. Die Schadenbelastung fiel deswegen leicht überdurchschnittlich aus.

Gesamthaft lag das Prämienvolumen bei 135,6 Millionen Franken. Die Schweizer Hagel versicherte 2019 in der Schweiz und im Ausland Landwirtschaftskulturen in der Höhe von 4 Milliarden Franken.

Prämienrückvergütung kommt

Die Schweizer Hagel-Versicherung feiert 2020 ihr 140-jähriges Bestehen. Im Jubiläumsjahr lässt die Versicherung die Mitglieder in der Schweiz in Form einer Prämienrückvergütung von 3,6 Millionen oder über 5 Prozent der Prämieneinnahmen am Erfolg partizipieren.

Die für den 28. März 2020 geplante Delegiertenversammlung ist wegen des Corona-Virus verschoben worden.

 

Versicherung seit 140 Jahren


Die Schweizer Hagel wurde am 4. April 1880 gegründet und kann im Jahr 2020 auf ihr 140-jähriges Bestehen zurückblicken. Sie hatte eine nationale Vorgängerin: Schon 1828 war eine gleichnamige Gesellschaft gegründet worden, doch musste diese Ende der 1850er-Jahre infolge zu tiefer Prämien sowie wiederkehrender Verluste ihren Betrieb einstellen. Zudem gab es zwischen 1830 und 1943 verschiedene regionale Lösungen, zum Beispiel in den Kantonen Freiburg, Bern, Luzern, Neuenburg und Waadt. Seit dem Bestehen der heutigen Schweizer Hagel waren auch zwei deutsche Versicherer in der Schweiz tätig, nämlich von 1854-1887 sowie von 1994-1996.

Die Schweiz gehört in Europa zu den Ländern mit dem höchsten Hagelrisiko. Entsprechend schwierig waren denn auch die Anfangsjahre für die Schweizer Hagel. Mangelnde Reserven, fehlende Rückversicherung, nicht optimale Tarifierung und ein ungenügender geografischer Ausgleich waren die Gründe dafür. Somit wurden immer wieder unpopuläre Prämiennachschüsse nötig, letztmals im Jahr 1927. Die Notwendigkeit eines landesweiten Risikoausgleichs zeigte sich übrigens auch in den misslungenen Versuchen mit regionalen oder kantonalen Lösungen.

Interessant zu beobachten ist, wie sich bei zwei wichtigen Themen die Geschichte wiederholt: Um einen besseren Risikoausgleich zu erreichen, war die Gesellschaft schon kurz nach ihrer Gründung von 1880 bis 1883 erstmals im nahen Ausland tätig, nämlich in Baden-Württemberg und im Elsass. Heute ist sie aus den gleichen Überlegungen als bedeutender Marktteilnehmer in Frankreich und Italien tätig. Als zweites Thema wiederholt sich die Frage der staatlichen Förderung. Von 1889 (zuerst versuchsweise) bis 1968 wurde ein Teil der zu bezahlenden Prämien vom Bund subventioniert. Auch die Kantone waren beteiligt, teils sogar bis in die frühen 2000er-Jahre. Heute wird im Rahmen der Agrarpolitik 2022+ sehr konkret über eine Prämienförderung für «neue» Schäden, u.a. Trockenheit und Frost, welche durch die Klimaerwärmung zunehmen, nachgedacht.

(Text: Schweizer Hagel)