Im landwirtschaftlichen Alltag ist man in der Regel stundenlang auf den Beinen. Stolpern und Stürze seien denn auch eine der Hauptunfallursachen, schreibt die Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL) in einer Mitteilung. Winterlicher Schneefall, Glatteis und schlechte Sichtverhältnisse erhöhen das Risiko für Stürze zusätzlich.
Besondere Gefahr für Senior(innen)
Die ältere Generation leistet auf vielen Betrieben wertvolle Arbeit. Die Folgen eines Sturzes betreffen daher nicht selten die ganze Familie auch arbeitstechnisch, gibt die BUL zu bedenken. Seniorinnen und Senioren könnten schwerste Verletzungen erleiden und für lange Zeit mit eingeschränkter Mobilität zu kämpfen haben. Umso wichtiger sei daher, das Sturzrisiko wo immer möglich gering zu halten.
Gezielt Räumen und Beleuchten
Die BUL gibt dazu folgende Tipps:
- Herbstlaub rechtzeitig entfernen, da nasse oder gefrorene Blätter zu Ausrutschfallen werden können.
- Räumgeräte, Schaufeln, Besen und Streumittel griffbereit in Eingängen von Wohnhaus und Ökonomiegebäude deponieren.
- Hofflächen und Fusswege regelmässig vom Schnee befreien.
- Treppen schwarz räumen, Schnee von Geländern entfernen.
- Schneedepots clever anlegen: Schmelzwasser sollte nicht auf Fusswege laufen und die Haufen dürfen die Sicht bei Zu- und Ausfahrten nicht behindern.
- Vereiste Flächen mit Streumaterialien rutschfest machen: Neben Streusalz gibt es umweltfreundliche Alternativen wie ungewaschener Sand, Splitt, Granulat oder Holzspäne.
- Aufgetauter Schnee-Eis-Matsch muss nach dem Salzen weggeräumt werden – sonst gefriert er wieder fest.
- Dachflächen nur dann betreten, wenn es unbedingt nötig ist und immer gesichert.
- Dunkle Aussenbereiche und Laufwege mit LED-Strahlern mit Bewegungsmeldern ausleuchten.
- Programmierbare Zeitschaltuhren an Lampen an die Winterzeit anpassen.
Richtige Schuhe, kleine Schritte und Training
Auch für die Sturzprävention gibt es persönliche Sicherheitsmassnahmen, die wirkungsvoll schützen können, wie die BUL erläutert:
- Feste, gutsitzende Schuhe mit rutschhemmender Profilsohle tragen. Zusätzlichen Schutz vor dem Ausrutschen bieten aufmontierbare Spikes.
- Beim Treppengehen den Handlauf benutzen.
- Bei Glatteisgefahr langsam und in kleinen Schritten gehen (Pinguin-Gang).
- Besonders aufpassen auf abschüssigen Flächen.
- Beim Gehen nicht aufs Handy schauen.
- Im Falle schlechter Sichtverhältnisse eine Stirnlampe tragen.
Besonders für ältere Personen empfiehlt die BUL gezielte Kraft- und Gleichgewichtsübungen zur Sturzprävention, beispielsweise das Programm der Beratungsstelle für Unfallverhütung BFU.