Vom 26. - 28. November 2021 findet in Luzern die Suisse Tier statt. Mit dabei sind die Junglandwirte Zentralschweiz. Jörg Lisebach, seit Januar 2020 Präsident, erklärt im Interview die Gründe.
Wieso präsentieren sich die Junglandwirte an dieser Ausstellung?
Jörg Lisebach: Wir wollen die Junglandwirte an die Fachmesse Suisse Tier holen, damit sich diese über Fachthemen weiterbilden können. Weiter darf der Austausch untereinander nicht zu kurz kommen. Beides ist an unserem Stand möglich. Mit dem Thema «Neue Wege in der Landwirtschaft» wollen wir Ideen für neue Zweige für den eigenen Betrieb zu Hause aufzeigen.
Wieso braucht es neue Wege in der Landwirtschaft?
Die Situation auf den Betrieben verändert sich, die bewährten Betriebszweige sind sehr arbeitsintensiv und bei Investitionen braucht es viel Kapital, das nicht jeder Landwirt aufbringen kann. Mit alternativen Betriebszweigen kann dies vielleicht umgangen werden. Deshalb präsentieren Betriebsleiter ihre neuen Wege und berichten über ihre Erfahrungen. Das kann für andere Landwirte ein Anstoss sein.
Setzen auch die Junglandwirte auf Alternativen zur Tierhaltung, zumal der Fleischkonsum sinkt und der Druck zur Reduktion der Tierbestände steigt?
Dies muss sich jeder Junglandwirt fragen, wenn auf seinem Betrieb Investitionen anstehen. Aus meiner Sicht kann nicht jeder Betrieb auf die Tierhaltung verzichten, auch wegen der Topografie und Grünlandbewirtschaftung. In der Zentralschweiz wird es immer eine Tierhaltung geben. Wir müssen aber die Konsumenten noch besser aufklären, wie wir produzieren.
Was meinen Sie zu den gesellschaftlichen Herausforderungen, dem zunehmenden Unverständnis über die Art der landwirtschaftlichen Produktion, dem Druck zur Reduktion der Intensität, beispielsweise auch beim Pflanzenschutz oder eben in der Tierhaltung?
Die Denkweise der Bevölkerung ist sehr unterschiedlich und nicht einfach einzuschätzen. Was stört denn wen genau und was ist akzeptiert? Für mich ist klar, dass es auch in Zukunft eine produzierende Landwirtschaft braucht. Jeder Mensch braucht Nahrung.
Was sind die Ziele der Junglandwirte beziehungsweise Ihre Ziele als Präsident?
Wir Junglandwirte sind die Landwirte der nächsten Generation. Aus dieser Sicht möchte ich meine Bedürfnisse in der Agrarpolitik kundtun.
Dies können wir in unserer Kommission sehr gut machen. Unsere Stimme wird immer gern gehört und auch wahr genommen. Unsere Themenanlässe sind stets gut besucht. Dies stimmt mich positiv für die Zukunft.
Brauchen die Junglandwirte denn mehr Vernetzung und Kontakte untereinander? Gibt es deshalb wieder eine Young Farmers Party?
Wie erwähnt sind die von uns organisierten Anlässe jeweils gut besucht und dort gibt es auch einen regen Austausch. An der Suisse Tier bieten wir einerseits fachliche Infos am Stand, und anderseits einen Treff mit Berufskollegen an der Party.
Was erwartet die Besucher an dieser Party?
An der Party beim Ace Cafe in Rothenburg sorgen in einem Partyzelt Friedli und Fränz, «Kilbimusig» aus dem Entlebuch, als Partyband für Stimmung bis in die Morgenstunden. Wer es etwas gemütlicher will, kann in der Kaffistube beim Trio Vollgas verweilen. Für das leibliche Wohl sorgt das Ace Cafe mit einem Foodcorner. Ich freue mich auf viele Besucher an der Young Farmers Party. Damit sie wieder so legendär wird wie die erste Party 2019.