Deswegen wurden erstmals seit 2011 wieder mehr als 5 Millionen Kubikmeter Holz geerntet. Ein ähnlich hoher Wert wurde zuletzt 2008 verzeichnet. Schuld am höheren Borkenkäferaufkommen waren die Sommertrockenheit und die Folgeschäden der Winterstürme von Anfang 2018, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Dienstag mitteilte.
Fichten besonders betroffen
Die Fichte, als wichtigste Baumart zur Holzproduktion, war vom Borkenkäferbefall besonders stark betroffen. Waldeigentümerinnen und Waldeigentümer waren deshalb gezwungen, deutlich mehr Nadelholz zu ernten als geplant. Mit 1,6 Millionen Kubikmetern ging dagegen die Ernte beim Laubholz gegenüber 2017 gemäss BFS leicht zurück.
Die Verteilung des Rückgangs auf die verschiedenen Landesgegenden deckte sich mit der Verbreitung des Borkenkäfers: Im Mittelland war die Zunahme der Holzerntemenge um 22 Prozent auf 2,14 Millionen Kubikmetern gegenüber dem Vorjahr mit Abstand am grössten. Die Voralpen lagen 2018 mit 8 respektive 6 Prozent Zunahme im Mittelfeld.
Die Kantone Bern, Zürich, Aargau und Waadt verzeichneten vergangenes Jahr die höchsten Holzerntemengen und machten zusammen knapp die Hälfte der gesamtschweizerischen Ernte aus. Alle vier Kantone verfügen über einen hohen Anteil an Waldflächen im Mittelland.
Wirtschaftlich noch tragbar
Die rund 670 Schweizer Forstbetriebe konnten 2018 gesamthaft Einnahmen von 539 Millionen Franken verbuchen. Den Einnahmen standen Ausgaben von rund 578 Millionen Franken gegenüber. Daraus resultierte trotz dem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld ähnlich wie 2017 eine Unterdeckung von rund 39 Millionen Franken.
Gemäss dem Produzentenpreisindex sanken 2018 die Rohholzpreise für Nadelstammholz gegenüber dem Vorjahr um etwa 2 Prozent. Trotz der grossen Mengen an Schadholz, die auf den Markt kamen, hielt sich der Abschlag beim wichtigsten Sortiment somit in Grenzen. Unter diesen Umständen erzielte fast die Hälfte der Schweizer Forstbetriebe laut BFS ein positives Betriebsergebnis.