Die Schweiz hat heuer schon einen ersten Vorgeschmack auf den Winter erhalten, schliesslich hat Frau Holle ihre Kissen schon bis übers Mittelland ausgeschüttelt. Auch wenn die weisse Pracht vielerorts nur von kurzer Dauer war und jetzt der Regen nicht enden will, wird eines unmissverständlich deutlich: Nun ist es definitiv an der Zeit, die nicht mehr benötigten Landmaschinen einzuwintern. Die richtige Pflege hilft, die Lebensdauer der Maschinen zu erhöhen.

Im Voraus kurz planen und eine Liste führen

[IMG 2]Gerade wer einen grösseren Maschinenpark hat oder seine Maschinen mit anderen Landwirten teilt, tut gut daran, das Einwintern ein wenig zu planen. Dazu kann beispielsweise eine Checkliste angelegt werden, damit sicher nichts vergessen geht.

Ein weiterer Vorteil einer solchen Liste: Reparaturen, die sich nicht sofort erledigen lassen, können vermerkt und später vorgenommen werden. So stehen im Frühling nicht böse Überraschungen bevor, wenn die Geräte benötigt werden.

Richtiges Reinigen ist das A und O

Zur Reinigung empfehlen sich ein Hochdruckreiniger und ein Luftkompressor, idealerweise ausgestattet mit einer Luftpistole. Schmutz kann nämlich den Lack angreifen, wodurch sich Rost bildet. Die Aussenteile der Maschine können mit Wasser gereinigt werden, am besten wird warmes Wasser verwendet. Dabei liegt es auf der Hand: Optimalerweise wird das bei mildem Wetter gemacht.

Sobald es ans Innenleben der Maschine geht, ist vom Einsatz des Hochdruckreinigers abzuraten. Hier ist eher die trockene Arbeit mit Druckluft angezeigt. In empfindliche Bereichen wie den Motor, Kugellager, Ventile und Elektronik sollte, wenn möglich, kein Wasser gelangen. Auch Maschinen, die mit viel Staub in Berührung kommen, etwa bei der Ernte, sollten nur mit Luft gereinigt werden.

Nach der Reinigung mit Wasser sollte man die Maschine einen Moment lang laufen lassen.

Einmal gründlich kontrollieren

Verschiedene Stellen, Elemente und Teile sollten vor dem Wegstellen kontrolliert, gewartet und allenfalls ersetzt werden.

  • Keilriemen und grosse Spannfedern entspannen
  • Ölstand kontrollieren und gegebenenfalls das Öl auswechseln
  • Treibstofftank mit Winterdiesel füllen und Maschine kurz laufen lassen, um den Kraftstoff zu verteilen
  • Mähwerke und ähnliche Maschinen auf Kanthölzer stellen
  • Verschleissteile ersetzen

Auch die Reifen sollten gründlich auf Beschädigungen kontrolliert werden. Sie verlieren pro Monat etwa 0,1 bar Druck. Damit man im Frühjahr nicht einen Standplatten vorfindet, sollte man diesem Umstand Rechnung tragen und einen etwas höheren Reifendruck wählen. Für Traktoren werden zwischen 1,5 und 2 bar empfohlen, wenn sie länger weggestellt werden, für Erntemaschinen zwischen 2,5 und 3 bar. Standplatten können auch vermieden werden, indem Fahrzeuge oder Maschinen an den Achsen aufgebockt werden.

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Schliesslich muss Frostschutzmittel in die Scheibenwisch-Anlagen und den Kühlerkreislauf gegeben werden. Anschliessend sollte man den Motor warmlaufen lassen, um das ganze Kühlsystem mit dem nötigen Mittel zu versorgen. Über den Winter sollte das Frostschutzmittel im System verbleiben, denn es schützt gleichzeitig vor Korrosion. Wird das Frostschutzmittel abgelassen, kann es zur Bildung von Rost kommen.

Schmieren und schützen

Beim Waschen kann Wasser in Teile der Maschine eingedrungen sein, in denen es nichts verloren hat. Auch deshalb empfiehlt es sich, bewegliche Teile gründlich zu schmieren. Dazu eignet sich eine Fettpresse. Drehende Teile, Gelenke ohne Schmiernippel und Ketten sollten nach dem Ausblasen mit Multifunktionsöl gefettet werden, damit im Frühling noch alles glatt läuft.

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Nach dem Fetten wird die Maschine am besten kurz gestartet, damit sich Fett und Öl gleichmässig verteilen können.

Auch der Lack will gepflegt sein: Nach dem Waschen können die getrockneten Teile mit einem Sprühöl oder mit Wachsöl gepflegt werden. Aufgepasst dabei: Je nach Korrosionsschutzmittel bleibt der Staub beim Einsatz anschliessend eher an der Maschine «kleben». Auch Diesel-Öl-Gemische sind nicht ideal, denn sie haben eine schlechte Umweltwirkung.

Immer wieder einen Blick auf die Maschinen werfen

Nachdem die Maschinen gründlich gewartet und für die Winterpause hergerichtet worden sind, verstaut man sie am besten witterungssicher in einer Scheune oder unter einem guten Unterstand. Maschinen, die nicht unter Dach gestellt werden und der Witterung ausgesetzt sind, altern schneller und erfordern folglich mehr Reparaturen. Es lohnt sich daher, immer mal wieder einen Blick auf die Gerätschaften zu werfen. Dabei kann in modernen Maschinen auch gelegentlich die Klimaanlage eingeschaltet werden. So bleiben deren Dichtungen geschmiert und elastisch.

Achtung: Am Ende darf man jeweils nicht vergessen, die Batterie abzuklemmen und sie gegebenenfalls auszubauen und frostsicher zu lagern.