Im sonnenarmen Winterhalbjahr produzieren Solaranlagen nur wenig Strom. Zum tiefen Sonnenstand kommt gebietsweise Schnee hinzu, der die Module abdeckt. Beides ist bei einer vertikalen Installation an Fassaden kein Problem. Solche Anlagen gibt es in der Schweiz bisher kaum, könnten den Winteranteil der Photovolatik-Produktion aber ohne grössere Zusatzkosten von heute 27 auf 30 Prozent steigern. Zu diesem Schluss kommt der Bericht «Stromerzeugung aus Photovoltaik» des Bundesrats.  

Höhere Einmalvergütung vorgeschlagen

Um Anreize zu schaffen für Solaranlagen an Südfassaden wird im Bericht eine Erhöhung der Einmalvergütung vorgeschlagen. Die Schweizerische Vereinigung für Solarenergie SSES ist laut einer Mitteilung überzeugt, dass dies nicht reichen wird. Für den Bundesrat ist bei der Frage der Rentabilität einer Solaranlage der Eigenverbrauchsanteil entscheidend. Um das Investitionsriskio für eine grössere Anzahl Module abzufedern, schlägt die SSES hingegen einen minimalen, langfristig stabilen Rücklauftarif in der Höhe von 9 Rappen pro kWh vor. Damit liesse sich der Zubau massiv beschleunigen, so die SSES.

Die Famlie Heini die Fassade ihrer Scheune heute schon mit Solarmodulen bestückt. Für sie sei das sehr wirtschaftlich. Weiterlesen

 

Energiepotenzial zweier AKWs

Würde wie bisher (ohne spezielle Anreize zum Ausbau des solaren Winterstroms) der PV-Anlagenpark in der Schweiz flächendeckend ausgebaut, wäre laut Bundesrat eine Jahresproduktion von 30 Terrawattstunden (TWh) möglich. Das entspreche im Winterhalbjahr der Leistung der beiden Atomkraftwerke Leibstadt und Gösgen zusammen und würde laut SSES eine Verfünfachung des Zubaus bedeuten. 

Der Ausbau der Solarenergie spiele eine grosse Rolle beim Ausbau der inländischen erneuerbaren Stromproduktion, so der Bundesrat.