Unter dem Motto «Wo sich PS und Tradition begegnen» öffnete die 29. Agrama in Bern vom 28. November bis zum 02. Dezember ihre Tore. Der Schweizerische Landmaschinen-Verband, der die Agrama veranstaltet, zeigt sich zufrieden mit dem Verlauf der heurigen Messe.
Auf dem Niveau der Vorjahre
«Die Agrama unterstreicht auch 2024 ihre hohe Branchenakzeptanz als wichtigste Informationsplattform für Investitionsentscheide», schreiben die Veranstalter in einer aktuellen Mitteilung. Sowohl die Zahl der Ausstellenden als auch die Zahl der Besucherinnen und Besucher – insgesamt über 50'000 Personen – hätten sich auf dem Niveau der Vorjahre bewegt.
Ebenso zufrieden zeigt man sich beim SLV mit der inhaltlichen Ausrichtung der Messe zufrieden. Heuer lag ein starker Fokus der Agrama auf modernen Technologien, Digitalisierung und künstlicher Intelligenz. Pierre-Alain Rom, Geschäftsführer des SLV, findet dazu lobende Worte: «Wie die aktuelle Ausgabe gezeigt hat, ist Digitalisierung wichtig – das Interesse am physischen Erlebnis ist aber ebenfalls ungebrochen.»
Nach wie vor lässt sich der Messebesuch also nicht durch eine digitale Veranstaltung am Bildschirm ersetzen. «Unsere Besucher und Entscheidungsträger wollen sich die Produkte ansehen und vergleichen. Sie wollen selber auf den Traktor steigen und sich 1:1 mit den Ausstellern oder ihren Bekannten über die Maschinen und Produkte austauschen», weiss Rom.
Minger erinnert an Schweizer Stärken
Die Agrama gibt es seit 1977, seit über 20 Jahren wird die Messe, die zuvor abwechselnd in Lausanne und St. Gallen stattfand, in Bern abgehalten. Der Austragungsort Bern sei somit inzwischen zur Tradition geworden, meinte Jürg Minger bei seiner Eröffnungsrede am 28. November. Minger, Präsident des Schweizer Landmaschinenverbandes SLV und somit «Chef» der Agrama, rief den geladenen Gästen bei der Eröffnung in Erinnerung, wie stark die Schweizer Landtechnik-Branche aufgestellt und wie fortschrittlich die hiesige Landwirtschaft ist.
Im Hinblick auf die anhaltenden Turbulenzen am Landtechnik-Markt fand er beruhigende Worte: Er gehe davon aus, dass nach dem «Taucher» und einem Rückgang um 20 bis 30 Prozent bald eine Entspannung der Lage in Sicht sei. Um auch künftig international bestehen zu können, brauche es starke Strukturen, weiterhin hervorragende Forschung und einen noch intensiveren Dialog zwischen Politik, Landwirtschaft, dem Markt und der Landtechnik-Branche. Nur mit Einbezug modernster Technik könne es gelingen, eine wachsende Weltbevölkerung auch künftig zu ernähren und gleichzeitig Natur und Ressourcen zu schonen.
Dettling outet sich als Agrama-Fan
Neben Jürg Minger sprachen die Berner Regierungsrätin Astrid Bärtschi und der amtierende Berner Stadtpräsident Alec von Graffenried zu den Gästen. Der prominenteste Redner war jedoch ohne Zweifel Marcel Dettling, Landwirt, seines Zeichens Nationalrat und Präsident der SVP und des Verbandes der Schweizer Kälbermäster.
Seit seiner Lehrzeit Ende der 1990er-Jahre besuche er die Agrama jedes Jahr. Eine Ausnahme habe er nur gemacht, als seine Tochter pünktlich zum Messebeginn geboren wurde. Auch heuer zieht es Dettling an drei Tagen auf das Berner Expogelände: Einmal zur Eröffnung, dann gemeinsam mit Kollegen und schliesslich an einem dritten Tag gemeinsam mit seinem Sohn. Er wolle das Agrama-Fieber weitergeben, meine er schmunzelnd.
Diesen Gedanken griff schliesslich SLV-Geschäftsführer Pierre-Alain Rom auf. Er zitierte den Humanisten und Philosophen Thomas Morus, der sagte, dass Tradition nicht das Festhalten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme sei.
Schon am ersten Tag gut besucht
Wegen Umbauarbeiten auf dem Berner Expogelände findet das Messegeschehen heuer nicht nur in den Messehallen statt, sondern auch in mehreren grossen, gut geheizten Zelthallen. Zu sehen gibt es wie gewohnt Maschinen für die Land- und Forstwirtschaft sowie Kommunaltechnik in allen Ausführungen. Ein besonderer Fokus liegt auf der Digitalisierung, auf KI und weiteren modernen Technologien. Als Rahmenprogramm finden am Messeforum diverse Referate mit ähnlicher Stossrichtung statt.
Bereits am ersten Messetag zog die Agrama zahlreiche Besucherinnen und Besucher an, welche die neusten Maschinen begutachten, Angebote vergleichen und nitcht zuletzt miteinander fachsimpeln und sich austauschen wollten. Die Agrama öffnet ihr Tore noch bis und mit Montag, dem 2. Dezember.