Swiss Future Farm: Rückblick auf das zweite Betriebsjahr

«Seit der Grundsteinlegung vor bald zwei Jahren ist es uns gelungen, neue Technologien greifbar zu machen», sagte Martin Huber, Direktor des BBZ Arenenberg anlässlich der Präsentation des Jahresberichts 2019 der Swiss Future Farm SFF in Ettenhausen TG. «Wie etwa die Feldversuche im Ackerbau zeigen, bieten wir nicht einfach Technik an, sondern Lösungen. Dabei geht es nicht nur darum, Resultate zu zeigen, sondern auch, wie diese von den Landwirten in der Praxis umgesetzt werden können.»

• Zuckerrübenanbau: Um die Effizienz im Zuckerrübenanbau zu steigern, wurde Precision Planting eingesetzt. Dabei hat sich unter anderem gezeigt, dass die für die Schweiz unübliche Saattiefe von 4 cm gute Resultate zeigt.
• Stickstoffdüngung bei Winterweizen: Gemeinsam mit Agroscope und der ETH Zürich wurde ein Versuch zu ortsspezifischen Stickstoffdüngung von Winterweizen durchgeführt. Mittels Drohnendaten wurde der Düngerbedarf teilflächenspezfisch erhoben. Dabei konnte eine Stickstoff-Einsparung von durchschnittlich 10 Prozent erzielt werden, ohne dass die Erträge sanken.
• Mechanische Stoppelbearbeitung: Weiter gab es einen Versuch zur Stoppelbearbeitung von Raps, um zu verhindern, dass sich auf dem Feld über den Winter Pilze und Schädlinge ausbreiten können. Dieser Feldversuch, bei dem herkömmliche Bearbeitungstechniken kombiniert wurden, zeigt: Smart Farming bedient sich nicht in jedem Fall digitaler Technologien. «Beim Smart Farming geht es auch darum, bestehende Technik mit modernem Know How zu optimieren», hielt Huber fest.

Ergebnisse konnten zudem bei der Vernetzung von Stalldaten erzielt werden. Dabei wurden Daten zur Fruchtbarkeit, Fütterung und Milchqualität stärker vernetzt. Dies dient dem Herdenmanagement, die Daten können zudem als Nachhaltigkeitsnachweis eingesetzt werden. Ausserdem wurde der Wissenstransfer vertieft. So habe man Netzwerke mit dem Ausland ausgebaut, bei denen Inputs ausgetauscht werden, sagte Huber. Aber auch in der Region haben sich Kooperationen zu angebahnt, beispielsweise mit der Ostschweizer Fachhochschule, welche in der angewandten Forschung tätig ist. Im kommenden Jahr will die SFF die Feldversuche im Ackerbau weiterführen, geplant sind ausserdem Versuche im Grünland.