Am vergangenen Freitag sind nach starken Regenfällen in Trasadingen über 11'500 Hühner in einem Maststall ertrunken. Weitere 5500 Tiere mussten aufgrund ihres schlechten Zustands mittels Kohlendioxid von ihrem Leiden erlöst werden, teilte die Schaffhauser Polizei mit.
27 Liter Regen in einer halben Stunde
«Am Morgen war ich noch bei den Hühnern und hatte grosse Freude. Dieser Mastdurchgang war besonders gesund. Ich hatte wenig Abgänge», erzählt Landwirt Werner Gasser der BauernZeitung. Nichts deutete auf das kommende Unwetter hin.
«Um 12.30 Uhr müssen innerhalb von einer halben bis dreiviertel Stunde 27 Liter Wasser gefallen sein», fährt Gasser fort. Sein Pech war, dass der Vorplatz, der 15 bis 20 cm tiefer als die Strasse liegt, den Regen nicht mehr schlucken konnte und sich ein See bildete, der sich dann in das Stallinnere ausbreitete.
Die Masthühner, die sich im Stall befanden, waren 18 Tage alt. «Am Montag hätte ich sie das erste Mal in den Wintergarten gelassen und anfangs August wären sie schlachtreif gewesen», meint der Bauer.
Ein klassischer Fall von Elementarschaden
«Zuerst informierte ich die Feuerwehr, dann den Geflügelberatungsdienst und dann die Versicherung», erinnert sich Werner Gasser an das Unglück zurück. Über die Schadensumme will er nicht sprechen. Es sei aber ein klarer Fall von Elementarschaden. «Wenn ich an die Leute in Deutschland denke, bin ich relativ gut davongekommen.»
Gasser spritze den Stall raus und arbeitet gewohnt weiter. «Sonst werde ich verrückt.» Nach der Raps- und Weizenernte bleiben ihm ein paar Tage Erholung, bis dann die neuen Tiere eingestallt werden.
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