Die Angaben der Sammelstellen über die Erträge bei der diesjährigen Sonnenblumen-Ernte schwanken enorm zwischen 25 und 38 Kilo je Are.
Höchsterträge bis 38 kg
Toni Küng, Geschäftsführer vom Getreidecenter Freiamt in Wohlen AG, meldet Erträge zwischen 30 und 35 Kilo je Are. Küng bezeichnet die Ernte 2020 als «recht gut», jedoch stehe noch «ein rechter Teil der Ernte» auf den Feldern und warte auf trockenes Wetter. Der Geschäftsführer Hansjörg Knecht von der Mühle Knecht AG in Leibstadt AG meldet Erträge von 27 bis 38 Kilo je Are bei seinen Sonnenblumenlieferanten. Die angelieferten Sonnenblumen seien Ende September mit einer Feuchte von nur 7 bis 9 Prozent angeliefert worden, am Montag sei eine Lieferung mit 12 Prozent Feuchte angeliefert worden. Diese wurde auf 9 Prozent Feuchte getrocknet. In seiner Region seien inzwischen 90 Prozent der Sonnenblumen geerntet worden, schätzt Hansjörg Knecht.
Thalheim meldet 30 bis 35 kg
Rolf Häusler ist Geschäftsführer der grössten Getreidesammelstelle des Landes, der Genossenschaft Getreidesammelstelle in Thalheim ZH. Er schätzt die Erträge bei den Sonnenblumen auf 30 bis 35 Kilo je Are. «Im September wurden die Sonnenblumenkerne trocken angeliefert mit 10 Prozent oder noch weniger Feuchte», hat er festgestellt. Gegenwärtig warteten die Bauern mit dem Dreschen der restlichen Felder, bis es wieder trockenes und sonniges Wetter gebe, weiss Häusler.
Sonnenblumen-Übermengen
«Die Erträge fallen bei den Sonnenblumen nicht überaus gut aus», schätzt David Gerber von der Sammelstelle Bern West in Laupen BE. Er schätzt, dass inzwischen 80 Prozent der Kontraktmenge an Sonnenblumen abgeliefert worden sei. Aus den Angaben schätzt er, dass die Aren-Erträge bei 30 bis 35 Kilo liegen. Im Schnitt fällt die Sonnenblumen-Ernte mit geschätzten 33 Kilo auf Basis der bekannten Zahlen gut aus, verglichen mit den Vorjahres-Erträgen. Die Vertragsmenge für das laufende Jahr liegt laut Getreideproduzenten-Verband bei 9700 Tonnen. Aufgrund der bisherigen Angaben kann eine Sonnenblumenernte von rund 14 000 t erwartet werden, das wären 4700 t mehr als die Vertragsmenge lautet.
Manko beim Raps
Beim Raps sieht es umgekehrt aus. Hier lautet die Vertragsmenge gemäss Getreideproduzenten-Verband auf 106 000 t, die Ernte liegt laut Agristat bei 88 00 t. Während bei den Sonnenblumen eine Übermenge zu erwarten ist, besteht beim Raps ein Manko. Folglich drängt sich ein Ausgleich zwischen Raps und Sonnenblumen auf.