Zwar hätten die Bestrebungen seit 1999, die Phosphorkonzentrationen in den Luzerner Mittellandseen zu reduzieren, viel gebracht. Im Baldeggersee sei die Belastung aber noch immer deutlich zu hoch, teilt der Kanton Luzern in einer aktuellen Medienmitteilung mit.
Keine Hot-Spots gefunden
Deshalb wurde ein Forschungsprojekt in Auftrag gegeben, um herauszufinden, welche Böden denn am meisten zum Phosphor-Eintrag beitragen. Nun liegen die Ergebnisse vor. Gefunden wurden allerdings entgegen den Erwartungen keine solchen "Hot-Spots". Vielmehr wurde festgestellt, dass ein Grossteil aller Böden mit Phosphor überversorgt seien, und gleichzeitig "hydrologisch aktiv" sind. Das heisst, von diesen Böden gelangt unterirdisch viel Phosphor in den See. Nur zu geringeren Anteilen sei die oberflächliche Abschwemmung von Gülle die Ursache für den hohen Eintrag in Gewässer.
Vorräte abbauen
Vorgeschlagen wird deshalb, dass die Phosphor-Düngung auf gut bis überversorgten Böden weiter reduziert werden sollte. Je weniger solche Böden gedüngt würden, desto schneller lasse sich der Phosphor-Eintrag in den See wirksam reduzieren. Die bisherigen Massnahmen, auch mit den sogenannten "Seeverträgen" - die Bauern werden für freiwillige Massnahmen entschädigt - würden nicht genügen. Der Kanton will nun die im Forschungsbericht vorgeschlagenen Massnahmen prüfen und allenfalls in ein neues Phosphorprojekt integrieren. Dieses soll für alle Luzerner Mittellandseen ab 2020 gelten.
js
Mehr dazu in der BauernZeitung Zentralschweiz und Aargau vom 22. März.