Phosphatdünger ist teuer und kann in Gewässern Umweltschäden anrichten. Da Pflanzen aber auf diesen Nährstoff angewiesen sind, muss oft gedüngt werden. Dabei wäre Phosphor durchaus im Boden vorhanden, aber an Eisen gebunden und damit nicht für Pflanzen nutzbar. Das könnte geändert werden.
Mehr Phosphat dank Silicium
An der Universität Beyreuth (D) haben Forscher Bodenproben aus verschiedenen Arktisgebieten untersucht. Diese haben den Vorteil, dass sie vom Menschen bisher unberührt geblieben sind. Laborexperimente zeigten, dass die Zugabe von Silicium Phosphat aus Eisenverbindungen freisetzen konnte. In dieser Form kann es von Pflanzen aufgenommen werden. Durch den gezielten Einsatz von Silicium könnte so die langfristige Versorgung der Äcker gesteuert und gesichert werden.
Silicium – ein häufiger und oft genutzter Rohstoff
Silicium wird heute v.a. im Elektrobereich eingesetzt, beispielsweise für Solarzellen und Halbleiter. Unsere Vorfahren schätzten es als Feuerstein und Obsidian. Dieses Element ist in grosser Menge auf der Erde vorhanden. Gewöhnlich wird Silicium aus Quarzsanden gewonnen.
Vorhanden, aber wie ist der Abbau?
Quarzsande werden im grossen Stil in Minen gefördert und müssen durch Erhitzen auf 2000oC gereinigt werden. Somit ist der Abbau mit erheblichen Umweltbelastungen und Energieaufwand verbunden.
Ein Wundermittel?
Silicium ist zweifelsfrei in grösserer Menge verfügbar als Phosphat und im Gegensatz zu diesem nicht schädlich für Gewässer. Forscher erwähnen sogar, dass mehr Kohlenstoff im Meer gespeichert werden könnte, da Silicium Kieselalgen fördert. Dieser soll durch Flüsse und Bäche vom Feld ins Meer gelangen. Für Mensch und Tier ist Silicium ungiftig.
Trotz allem bleibt die Frage der Bilanz offen. Überwiegen die positiven Seiten, oder ist der Abbau allzu problematisch? Gäbe es allenfalls bessere Alternativen?
jsc