Das genaue Ausmass der Verluste an Gebäuden, Maschinen und Tieren in den betroffenen Bundesstaaten New South Wales und Victoria ist noch nicht ansatzweise bekannt, doch scheinen vor allem Milchvieh-, Rinder- und Schafhalter in der milchstarken Region betroffen zu sein. Presseberichten zufolge sollen bis Anfang dieser Woche in Victoria rund 13 000 Rinder und Schafe infolge der Brände verendet sein oder mussten aufgrund der Verletzungen eingeschläfert werden; in New South Wales könnten es fast 4 000 Tiere sein. Auf hunderten Farmen soll es Brandschäden geben.
Bauernverband organisiert Verteilung der Futterspenden
Betroffene Milcherzeuger haben zudem das Problem, ihr verbliebendes Vieh zu füttern oder die Milch zur Molkerei zu bringen. Viele Transportwege sind gesperrt und unpassierbar; zudem ist das Futter auf den Weiden verbrannt. Der Bauernverband in Victoria (VFF) organisiert zusammen mit Unterstützung der Landesregierung die Verteilung von Futterspenden wie Heu oder Wasser sowie die Vermittlung von Futterflächen oder ganzen Ställen für betroffene Landwirte. Für die australische Milchwirtschaft werden Produktionsausfälle erwartet, denn die von den Waldbränden betroffenen Regionen stehen für rund ein Drittel der Milcherzeugung des Landes. Diese war bereits in den vergangenen zwei Jahren wegen der Dürre spürbar rückläufig gewesen.
Die Farmer brauchen dringend Hilfe
Australiens Landwirtschaftsministerin Bridget McKenzie sicherte den betroffenen Landwirten zu, dass „die australische Regierung bereitstehe, um zu helfen“. Aufgrund der großen Schäden werde beispielsweise der Wiederaufbau der Infrastruktur eine langfristige Aufgabe sein. Die Präsidentin des Nationalen Bauernverbandes (NFF), Fiona Simson, betonte, dass die Farmer jetzt sofortige Hilfe von allen Regierungsebenen benötigten, um das Vieh am Leben zu halten. „In erster Linie müssen wir sicherstellen, dass wir über ausreichende Futter- und Wasservorräte sowie Zufluchtsorte für Nutztiere verfügen“, erklärte Simson. Danach müsse es darum gehen, die Landwirte und betroffenen Gemeinden wieder auf die Beine zu bringen.