Der Bundesrat schlägt im Rahmen der AP22+ eine Neuausrichtung der Milchpreisstützung vor: Die Zulage für Fütterung ohne Silage soll verdoppelt und im Gegenzug die Verkäsungszulage reduziert werden.
Entsteht ein Druck auf die Molkereimilchpreise?
Der Bundesrat will damit den Fokus stärker auf die Qualität legen: Die Produktion von silofreier Milch, der Rohstoff für die Herstellung von wertschöpfungsstarken Rohmilchkäsen, soll zum einen attraktiver werden. Zum anderen sollen Fehlanreize eliminiert werden, die zur Herstellung von billigem Magerkäse für den Export geführt haben. Die Schweizer Milchproduzenten (SMP) bezeichnen die Senkung der Verkäsungszulage als rote Linie. Der Verband befürchtet, dass dadurch flächendeckend Druck auf die Molkereimilchpreise entsteht. Der Erhöhung der Siloverzichtszulage wollen die Milchproduzenten nur zustimmen, wenn dafür mehr finanzielle Mittel zur Verfügung stehen und diese weiterhin nur für die effektiv verkäste Milch ausbezahlt werden.
Kontraproduktive Anreize könnten entstehen
"Wenn diese Zulage jedoch unabhängig von der Verwertung ausbezahlt wird, entstehen unter Umständen sehr marktfremde und kontraproduktive Anreize auf dem Milchmarkt", heisst es in einer Mitteilung. Weiter betonen die SMP, dass die Arbeitsleistung bei den Direktzahlungen gegenüber den Flächen höher gewichtet werden müssten. In den Vorschlägen des Bundesrates sei davon aber noch zu wenig zu erkennen. Bei dem neu vorgeschlagenen Betriebsbeitrag, den bestehenden und neuen Produktionssystembeiträgen (inkl. Tiergesundheitsprogramme) könnte dies gut und flexibel eingebaut werden. Positiv werten die SMP, dass der Zahlungsrahmen auf dem heutigen Stand bleiben soll.
lid