Es wäre falsch zu sagen, Ethanol sei in der aktuellen Corona-Pandemie so allgegenwärtig wie noch nie. Zwar hat der Alkohol in Desinifektionsmitteln an Bekanntheit gewonnen, er ist aber sehr vielseitig einsetzbar und daher auch in der Herstellung einer ganzen Reihe alltäglicher Produkte – von der Kosmetik über die Medizin bis zur Lebensmittelindustrie. Mangels eines inländischen Herstellers kam das Ethanol für die Schweiz bisher aus dem Ausland. Das dürfte sich im Herbst 2021 mit der Einführung von «CH1+» ändern, kündigen die Schweizer Zucker AG SZU und Alcosuisse in einer gemeinsamen Mitteilung an.
Hohe Qualität und nachhaltig
Neben dem Wegfall eines langen Transportwegs (aus EU-Ländern, oder auch Brasilien, den USA oder Pakistan) soll das Schweizer Ethanol unter dem Namen «CH1+» auch aus anderen Gründen nachhaltiger sein, als Importware. So werde Melasse aus der Zuckerherstellung in einer Partnerschaft zwischen Alcosuisse und der SZU lokal vergoren und erreiche einen besonders hohen Reinheitsgrad sowie einen «unverwechselbaren, samtenen Geschmack».
Ein 100%iges Naturprodukt, verspricht die Mitteilung der SZU und Alcosuisse, das für Desinfektionsmittel, Kosmetika, Spirituosen und Vieles mehr genutzt werden könne. «CH1+» wird in zwei Qualitäten verfügbar sein: zum Trinken oder für andere Anwendungen.
Jährlich 700'000 Liter Ethanol
Läuft alles nach Plan wird die neue Produktionsanlage im Spätherbst 2021 in Betrieb genommen. Gemäss einem letztjährigen Artikel der Berner Zeitung wird die Destillationsanlage in Aarberg stehen. Jährlich sollen 700'000 Liter Schweizer Ethanol produziert werden können. Das reiche zwar nicht, um den Bedarf des Inlands zu decken, leiste aber doch einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit. Schliesslich werde in der Politik bereits diskutiert, ob wieder ein Pflichtlager für Ethanol geschaffen werden soll.
Mehr über «CH1+» lesen finden Sie im Flyer von Alcosuisse.