Das Atom-Endlager wird im Gebiet Nördlich Lägern gebaut. Dies bestätigte am Samstag die Sprecherin des Bundesamtes für Energie (BFE) der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Im Gebiet Nördlich Lägern wird das geologische Tiefenlager entstehen, wie BFE-Sprecherin Marianne Zünd sagte. Die Brennelment-Verpackungsanlage werde beim Zentralen Zwischenlager in Würenlingen AG gebaut, sagte sie weiter.
In der Region leben 52'000 Personen
Die betroffene Bevölkerung wurde am Samstag von den Behörden direkt informiert. Die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) will am Montag in Bern über den Entscheid informieren.
Die Region Nördlich Lägern liegt im Zürcher Unterland. Sie umfasst zwölf Gemeinden im Kanton Zürich und drei im Kanton Aargau, in der zusammen rund 52'000 Personen wohnen und die eine Fläche von gut 123 Quadratkilometer ausmacht. Zur Standortregion gehören zudem über 30 weitere Gemeinden, die von einem möglichen Tiefenlager betroffen sind - auch aus den Nachbarkantonen und Deutschland.
Das Gestein ist praktisch wasserundurchlässig
Die wichtigsten natürlichen Barrieren bei einem geologischen Tiefenlager für radioaktive Abfälle sind stabile und dichte Gesteinsschichten, wie der Kanton Zürich auf seiner Internetseite schreibt. Sie sollen verhindern, dass Radioaktivität aus dem Tiefenlager austreten kann.
Im Zürcher Unterland liege mit dem Opalinuston ein Gestein für das Tiefenlager vor, das praktisch wasserundurchlässig ist und sich selbst abdichtet, wenn es mit Wasser in Kontakt kommt. Geologinnen hätten zudem die Langzeitstabilität der Gesteinsschicht als günstig beurteilt, heisst es weiter. Gemäss Erkenntnissen der Nagra aus den Tiefbohrungen sei der Opalinuston sehr dicht.
Die Nagra hat zwei Standorte vorgestellt
Für die Oberflächenanlage ist eine Fläche von bis zu acht Hektaren nötig. Das entspricht rund elf Fussballfeldern. Die gesamte Infrastruktur an der Erdoberfläche benötigt eine Fläche von bis zu 20 Hektaren.
Die Nagra hat bisher zwei Standorte für die Oberflächenanlage vorgestellt: zwischen Weiach ZH und Zweidlen-Station (Glattfelden) sowie im Haberstal in der Gemeinde Stadel. Der Zürcher Regierungsrat sowie die Regionalkonferenz Nördlich Lägern, die aus 130 Personen aus den Gemeinden, Planungsverbänden und Interessengruppen der betroffenen Regionen besteht, haben sich für den Standort Haberstal ausgesprochen.