Die aus Asien stammende Wurzelkrankheit, «Phytophthora cinammomi» auch bekannt als «Tintenkrankheit», ist letztes Jahr zum ersten Mal nördlich der Alpen nachgewiesen worden. Dies meldet die Nachrichtenagentur sda in einer Medienmitteilung.
Gemäss dieser haben Forscher der Eidgenössischen Forschungsanstalt Wsl, die Krankheit zum ersten Mal auf einer Eiche nachgewiesen. Das sei ein Novum, denn die «Tintenkrankheit» trat bisher südlich der Alpen auf und befiel dort vor allem Edelkastanien.
Wurzelkrankheit tritt nicht alleine auf
Besonders bedenklich sei, dass diese Wurzelkrankheit zusammen mit dem sogenannten «akuten Eichensterben», einer bakteriell verursachten Krankheit, vorkam. Die Krankheit «akutes Eichensterben» sei hierzulande zum ersten Mal im 2017 nachgewiesen worden.
Nicht die erste «importierte» Eichenkrankheit
Gemäss WSL gelten Eichen als Zukunftsbaumarten, weil sie im Vergleich zu anderen häufigen Laubbaumarten wenig unter den Folgen des Klimawandels wie Hitze oder Trockenheit leiden.
Neu auf der Alpennordseite
Forscher von Waldschutz Schweiz haben alle gemeldeten Eichen mit Symptomen des akuten Eichensterbens auch auf die Wurzel- und Stammkrankheiten der Gattung Phytophthora untersucht. Denn die Symptome dieser Krankheiten seien ähnlich, hiess es von der WSL. 2023 seien dann zwei Tests auf die Wurzelkrankheit positiv ausgefallen.
Besorgniserregend sei laut den Fachleuten, dass einer der beiden Fälle von der Alpennordseite stammt. Bisher nahm man an, dass sich die «Tintenkrankheit» auf der Alpennordseite nicht etablieren kann, da dafür die Temperaturen im Winter in der Regel zu tief sind.
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Verdachtsfall - wie Vorgehen?
Bei waldrelevanten Schädlingen und Krankheiten sollte der jeweilige kantonale Waldschutzbeauftragte kontaktiert werden. Alternativ können die Meldungen auch über das Meldeformular der WSL gemacht werden.
Viele offene Fragen, WSL startet neues Forschungsprojekt
Noch seien viele Fragen offen. Etwa, ob Eichen durch einen doppelten Befall schneller absterben. Um das zu klären startet die WSL Anfang 2024 ein neues Forschungsprojekt, wie die Forschungsanstalt in der Mitteilung schrieb.
Informationen der WSL zur Tintenkrankheit