Am Freitagnachmittag hat Agroscope zur Taufe der jüngsten krankheitsresistenten weissen Rebsorte nach Wädenswil eingeladen. Sie heisst «Divona» und ist nach der keltischen Göttin der Quellen benannt. Etwa älter ist die jüngste rote Agroscope Rebsorte, die sich ebenfalls durch eine hohe Krankheitsresistenz ausweist. Es handelt sich um die Sorte «Divico», benannt nach dem Kriegsherr eines helvetischen Teilstammes der Tiguriner. Beide Sorten sind noch jung und beide Sorten haben es bereits an einem internationalen Wettbewerb für pilzwiderstandsfähige Rebsorten in Deutschland zu einer Goldmedaille gebracht.
Wenig kranheitsanfällig
Die rote Sorte Divico wurde im Jahr 2013 zertifiziert. Sie wurde 2017 in der Schweiz auf einer Fläche von gut über 30 Hektaren angebaut. In der Einführungsphase befindet sich gegenwärtig die Sorte Divina, die in diesem Jahr zertifiziert worden ist. Sie wurde 2018 auf einer Fläche von 2 Hektaren angebaut
Divona ist sehr widerstandsfähig gegen den falschen Mehltau. Die Anfälligkeit gegen den echten Mehltau ist mittel. Agroscope empfiehlt, je nach Krankheitsdruck, ein bis zwei Behandlungen gegen diese Krankheiten. Die aus der Kreuzung zwischen den Sorten Bronner und Gameret gezüchtete Rebsorte eignet sich nicht für den Anbau in sehr trockenen und sehr heissen Lagen, ist im übrigen aber mit Blick auf das Klima und Böden sehr anpassungsfähig.
Hohe Ansprüche
Für Eva Reinhard, die Leiterin von Agroscope, misst der Entwicklung von neuen Sorten eine hohe Bedeutung zu. Sie müssen sich durch eine hohe Krankheitsresistenz auszeichnen und mit einem möglichst geringen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln auskommen. Zudem müssen sie dem Geschmack der Konsumenten entsprechen und für die Produzenten muss ein wirtschaftlicher Anbau möglich sein. chw