Am Samstag führte der Verband Schweizer Gemüseproduzenten (VSGP) in Montreux seine ordentliche Delegiertenversammlung durch. Verbandspräsident Hannes Germann schaute in seiner Eröffnungsrede im Hotel Fairmont Palace auf ereignisreiche Monate zurück.
Die Gesamtschau des Bundesrates zur Weiterentwicklung der Agrarpolitik, die beiden Initiativen für Sauberes Trinkwasser und für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide sowie natürlich die Kündigung der SBV-Mitgliedschaft waren dominierende Themen in der Gemüsebranche.
«Wir werden sehen ob sich der SBV bewegt»
Der VSGP sah sich zum Austritt gezwungen, weil der SBV eine Erhöhung des VSGP-Mitgliederbetrags von 30'000 auf über 200'000 Franken verlangte. Das sei einfach zu viel Geld für den Verband, sagte Germann. Der VSGP habe dem SBV aber Lösungsvorschläge präsentiert, man warte nun auf ein Zeichen von der anderen Seite, sagte Germann.
«Wir werden sehen, ob sich der SBV bewegt.» Ansonsten werde man auf dem nun eingeschlagenen Weg alleine weiterfahren.
VSGP-Direktor Jimmy Mariéthoz blickte auf die letzte Anbausaison zurück, die mit Trockenheit und Frost begann, dann aber doch noch ein versöhnliches Ende fand: Es wurde mehr Gemüse produziert als im Vorjahr. Der Verband selbst schloss das letzte Geschäftsjahr mit einem Gewinn von knapp über 100'000 Franken ab.
Kampagne gegen die Initiativen
In diesem Jahr will der Verband seine Marketingtätigkeiten mit Sicht auf die beiden Pflanzenschutzmittelinitiativen verstärken und setzt dafür auch zusätzliche finanzielle Mittel ein. Zudem werden Projekte für Innovationen in der Anbautechnik unterstützt. Die 123 anwesenden Delegierten winkten die statutarischen Geschäfte ohne Gegenstimmen durch. Zusätzliche Anträge gab es nicht.
Eine kurze Diskussion gab es nur zu den beiden Pflanzenschutzmittelinitiativen, welche die Gemüseproduzenten sehr beschäftigen. Mehr offenbar als der SBV-Austritt. Doch Präsident German machte darauf aufmerksam, dass der Konsum von Schweizer Gemüse trotz aller Diskussionen zunehme.
Man könne hier durchaus selbstbewusst sein: «Wir werden unsere Kampagne gegen die Initiativen unaufgeregt durchziehen!»
David Eppenberger