Ein Forscherteam mit Beteiligung der Uni Bern hat das Genmaterial einer Grasart untersucht und mit 146 anderen verglichen. Dabei waren manche Abschnitte sehr ähnlich. Die Forscher folgern daraus, dass auf direktem Wege DNS ausgetauscht wurde.
Bekannt von Bakterien
Die Aufnahme von fremder DNA ohne Einkreuzung nennt man horizontalen Gentransfer. Bisher war dieser nur von Bakterien bekannt. Horizontal kann Genmaterial schneller ausgetauscht werden und Artgrenzen sind leichter zu überwinden.
Natürliche Gentechnik
Die ausgetauschten Gene sind dabei durchaus brauchbar. Darunter waren die Baupläne für Enzyme der Photosynthese, Krankheitsresistenz-Proteine und Proteine für die Bodenanpassung. Die Forschenden sprechen von einer Art natürlicher Gentechnik.
Vorsicht bei Gentech-Ackerpflanzen
In einem nächsten Schritt will man nun verstehen, wie dieser horizontale Gentransfer funktioniert. Das ist wichtig im Zusammenhang mit vom Menschen gentechnisch veränderten Pflanzen. Wenn Genmaterial so leicht ausgetauscht werden kann, ist die Sicherheit von Gentech-Mais und Co zu hinterfragen. So könnte es passieren, dass ein Resistenz-Gen gegen ein Herbizid horizontal zu Ackerunkraut gelangt. Dieses wäre dann auch resistent und das Herbizid wirkungslos. Um dies zu verhindern, muss der Mechanismus dahinter verstanden werden.
Die Studie befasste sich mit einer einzigen Grasart, einem tropischen und subtropischen Wildgras. Wie verbreitet der horizontale Gentransfer unter Pflanzen ist, bleibt unklar.
jsc