Dr. Teresa Koller, die an der Universität Zürich für Feldversuche mit transgenem Weizen verantwortlich ist, gab zum Einstieg einen wissenschaftlichen Überblick über das Thema. Den Hauptvorteil von gentechnisch veränderten Pflanzensorten sehe man in krankheitsresistenteren Sorten, jedoch auch in einer höheren Dürretoleranz oder besseren Erträgen. Der pensionierte Professor Klaus Ammann von "Pro Gensuisse" versuchte zu überzeugen, dass Gentechnik nichts Schlimmes sei. Jegliche Argumente der Podiumsteilnehmer dagegen tat er als reine Unwissenheit und Angstmacherei ab. Regina Ammann von Syngenta vertrat die Meinung, weltweit könne man es sich nicht leisten, auf kostengünstigere und umweltfreundliche Züchtungsverfahren zu verzichten.
Nicht Vertrauen riskieren
Konsumentenvertreterin Prisca Birrer-Heimo konterte, dass das Wichtigste für die Konsumenten sei, bei Lebensmitteleinkäufen die Wahlfreiheit zu haben aus sauber deklarierten Produkten. In der kleinräumigen Schweiz sei eine unvermischte Co-Existenz von gentechfreien und gentechveränderten Pflanzen nach nicht möglich. Vorsichtig ist auch Tierärztin und Juristin Dr. Julika Fitzi, welche in der Diskussion die Sicht des Schweizer Tierschutzes einbrachte. Auch Bauernpräsident Markus Ritter schlug sich auf die Seite der Gentech-Gegner. Die Schweizer Bevölkerung wolle wissen, was auf den Teller komme, entweder aus Gründen der Nachhaltigkeit oder weil sie auf ihre Gesundheit achte. Die Bauern seien nicht bereit, das Vertrauen der Konsumenten zu riskieren und damit die Zeche zu zahlen für neue, nicht sichere Verfahren.
Landwirt Thomas von Euw und Köchin Marlene Reinhard hatten das Podium als Berufsmatura-Arbeit organisiert und moderierten charmant und gut vorbereitet durch die Diskussion. Spannende Fragen aus dem Publikum brachten zusätzliche Aspekte in die Runde.
Sandra Steffen-Odermatt