Wenn man nicht mehr sicher ist, fragt man eben nach. So scheint es der Verwaltung des Rübenrings gegangen zu sein, nachdem sich die oppositionelle Klimagruppe gegen die Verwaltung der Genossenschaft aufgelehnt hatte. Mangelhafte Führung, schlechtes Zeitmanagement und fehlende Maschinen standen zuoberst auf der Kritikliste der Klimagruppe. Daraufhin erfasste die Genossenschaft im vergangenen Dezember die sogenannte Vertrauensabstimmung (wir berichteten), um ihre Mitglieder zu fragen, ob sie der Verwaltung des Rübenrings noch vertrauen, oder nicht.
Die Ja-Stimmen überwiegen
Nun steht das Resultat fest: 568 gültige Ja-Stimmen und 236 gültige Nein-Stimmen landeten im Briefkasten des Berner Bauernverbands, welcher in der Vertrauensabstimmung involviert war. Insgesamt 1682 Genossenschafter(innen) wurden mit dem Abstimmungstalon angeschrieben, 852 ausgefüllte Talons erhielt der Berner Bauernverband zurück. «Der grosse Rücklauf der Abstimmungstalons mit über 50% ist grossartig und zeigt Ihr Engagement zu Gunsten der Genossenschaft», heisst es im Schreiben des Rübenrings an seine Mitglieder.
Kein geschlossener Rücktritt also
Mit einem Nein-Stimmen Anteil von 27,7% und einem Ja-Stimmen Anteil von 66,67% sieht es für die oppositionellen Klimagruppe nun etwas düster aus. «Somit wird es keinen geschlossenen Rücktritt der Verwaltung geben», informiert die Verwaltung im Schreiben. Dies ist lange die Hauptforderung der Klimagruppe gewesen. Der Zusammenschluss aus einigen verärgerten Rübenpflanzer des Rübenrings verlangten im vergangenen Jahr eine ausserordentliche Generalversammlung, um die aktuelle Verwaltung abwählen zu können. Wegen der Pandemie und auch, weil sich die Genossenschaft dagegen gewehrt hatte, ist es jedoch nie dazu gekommen.
Die Verwaltung gibt sich daher in diesem Belangen siegessicher und bestimmt: «Bezüglich gesammelten Unterschriften für eine ausserordentliche Generalversammlung erwarten wir von der Klimagruppe, dass die Forderung nun zurückgezogen wird».
Anonymität sei gewährleistet
Gemäss dem Schreiben des Rübenrings hatte der Berner Bauernverband die Abstimmungstalons entgegengenommen. Die Sidus Treuhand AG in Lyss habe die Talons danach ausgezählt und ausgewertet. «Somit hat die Verwaltung keine Einsicht in die Abstimmungsunterlagen und die Anonymität Ihrer Teilnahme ist gewährleistet worden», versichert die Verwaltung ihre – teils immer noch misstrauischen –Mitglieder.