"Ums verrecken die Landwirtschaft schützen?", fragt ein Inserat, das dieser Tage verschiedenenorts für die "Sonntags-Zeitung" wirbt. Im Kleingedruckten heisst es dann: "Subventionieren wir das Überleben der Bauern oder den Untergang des Landschaftsschutzes?"
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Dieses Inserat nahm der SBV nun zum Anlass für einen offenen Brief an die Adresse der Führungsspitzen von Tamedia, der Herausgeberin der "Sonntags-Zeitung" (s. ganzen Brief im Bild oben). Darin bezeichnet der SBV das Inserat als inakzeptabel. Es suggeriere, dass die Landwirtschaft die alleinige Verantwortung für das Insektensterben trägt und verurteile diese pauschal.
"Der Tamedia-Gruppe unwürdig"
Die Werbung blende auch aus, "dass die 52'000 Bauernfamilien nachhaltige, gesunde Lebensmittel auf einem Standard in Bezug auf Ökologie und Tierwohl produzieren, der im Ausland seinesgleichen sucht". Es sei keinem Insekt geholfen, "wenn wir statt einheimischem Essen mehr Lebensmittel importieren".
Besonders verwerflich sei, dass diese Werbung auch eine politische Kampagne darstelle und die öffentliche Meinung in unzulässiger Weise beeinflusse. Sie ergreife völlig undifferenziert für extreme Initiativen Partei, die derzeit auf der politischen Ebene diskutiert werden. Die ganze Aktion sei der Tamedia-Gruppe unwürdig. Es könne nicht sein, "dass faktenfrei auf Kosten der Bauernfamilien um zusätzliche Leser gebuhlt wird".
Auch die Berner Bauern protestieren
Zuvor hatte sich auch der Berner Bauernverband bereits mit Protest gegen das Inserat gewandt. In einem Brief des Verbands an den Ombudsmann der Tamedia hiess es unter anderem, dass der BBV diese Werbung "als Beleidigung für einen ganzen Berufsstand und als eine generelle Verunglimpfung" empfinde. Sie suggeriere, man könne den Bauernstand auch verrecken lassen, weil die Landwirtschaft sowieso keinen Nutzen hat. Das sei "respektlos, erniedrigend, und definitiv unterste Schublade".
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