Ingrid Hörner arbeitet gerne mit Messinstrumenten und kleinen Experimenten. Sie stellt verschiedene einfache Hilfsmittel vor, mit denen man den Status Quo auf dem Betrieb, oder den Erfolg von eingesetzten Massnahmen überprüfen kann:

Wurzelbüschel überprüfen: «Damit können Sie den unterirdischen ‘Marktplatz’ zwischen Mikroorganismen und Pflanzen beurteilen», so die Referentin. Je büscheliger die Wurzel und je mehr Erde daran klebt, desto besser.

Krümeltest: Dazu hängt man Erdbrocken von unterschiedlichen Feldern in ein Wasserglas (z. B. in einem Fondue Chinoise-Sieb) und lässt es unter gelegentlichem Schütteln etwa drei Tage stehen. Es sollte möglichst viel Erde als Klumpen im Sieb erhalten bleiben,. Das zeigt eine gute Krümelstabilität und somit einen lockeren
Boden.

Refraktometer:Das Gerät ähnelt einem Fernrohr und misst die Dichte einer Lösung. Etwas Pflanzensaft (z. B. aus Blättern oder Fruchtfleisch, ausgequetscht in einer Knoblauchpresse) zeigt, wie gehaltvoll die Ernte ist. Je höher der angezeigte Brix-Wert (bei ausreichender Wasserversorgung), desto gesünder, so Hörner. Dabei gibt es Tabellen zur Beurteilung der Skala je nach Lebensmittel.

Mit  einem Refraktometer findet man auch etwas über die Nährstoff-Versorgung der Pflanze heraus:

  • Eine klare Linie auf der Skala zeigt einen Calzium-Mangel (das ist sehr häufig der Fall)
  • Der Brix-Wert sollte in jungen Blättern im Tagesverlauf schwanken. Tut er das nicht, mangelt es an Bor. Dieser Stoff ist laut Hörner der «Türöffner» für den Transport aus den Blättern in die Wurzeln.
  • Ein hoher Brix zeigt auch eine gute Futterqualität. So gibt die Messung einen Hinweis darauf, wann geweidet oder gemäht werden sollte.

NIR-Spektrometer: Das Spektrometer bröselt die Inhaltsstoffe des Pflanzensafts einzeln nach ihrer Konzentration auf. In Zukunft soll es möglich sein, über ein handliches Spektrometer in Verbindung mit einem Smartphone die Qualität von Futter oder Ernte zu bestimmen.

Temperatur: Auch Pflanzen können Fiber haben. Eine gegenüber der Umgebung um mehr als vier Grad erhöhte Temperatur sei ein Stresssignal. Dann gelte es, z. B. die Bewässerung zu überprüfen. Fibermesser für Pflanzen funktionieren mit einem Laser oder einem einfachen Infrarot-Thermometer.

PH-Wert: Wie sauer oder basisch der Blattsaft ist, sagt etwas über die Gesundheit aus, bevor Symptome auftreten. Der Idealwert unterscheidet sich je nach Pflanze, darüber und darunter treten Nährstoffmängel auf. Messen kann man mit einem spezialisierten Mess-
gerät. Indikatorpapier funktioniert bei Pflanzensaft nicht.

Elektrische Leitfähigkeit: In destilliertem Wasser gelöste Erde sollte  vor der Aussaat mindestens eine elektrische Leitfähigkeit von 0,2 bis 0,4 Siemens pro Meter betragen. Dieser Wert bedeutet, dass die Mikroorganismen aktiv sind und der Boden warm genug, damit die Saat auflaufen kann. Für die Leitfähigkeit gibt es eigens Messgräte zu kaufen.

Informationen zu den Methoden und Beratungen von Ingrid Hörner finden Sie auf ihrer Website.