«Es gibt einen grossen Ausbruch», sagte der niederländische Agrarminister Piet Adema am Montag gemäss einer Meldung der deutschen Nachrichtenagentur dpa. Zusammen mit den Landwirtschaftsministern von Deutschland und Belgien, Cem Özdemir und David Clarinval, gab er in Luxemburg eine Erklärung ab.
Risiko einer Ausbreitung
In den Niederlanden sollen rund 2500 Betriebe von der Blauzungenkrankheit (BTV) betroffen sein. Piet Adema warnte vor einer Ausbreitung der Krankheit für Schafe und Rinder.
Vor zehn Tagen ist nach zwei Jahren Pause erstmals wieder ein Fall von Blauzungenkrankheit in Deutschland bestätigt worden, im Landkreis Ammerland im Bundesland Niedersachsen. Niedersachsen verliert somit den sogenannten Freiheitsstatus für die Blauzungenkrankheit, wie die Zeitung «Frankfurter Allgemeine» schreibt. Der Handel mit Tieren, die sich mit der Viruskrankheit infizieren können, ist nur unter strengen Auflagen möglich.
Impfstoff gefragt
Laut Cem Özdemir ist es bislang der einzige Fall in Deutschland – doch es könnten schon bald mehr werden. Gefragt ist nun schnellstmöglich ein wirksamer Impfstoff, um Handelsbeschränkungen und Tierleid zu verhindern, so der Minister. Özdemir fügte laut dpa hinzu, dass «das Aufkommen der Krankheit, das vermehrte Erscheinen der Mücken auch was zu tun hat mit der Klimakrise.»
Die Blauzungenkrankheit ist eine nicht ansteckende Viruserkrankung bei Wiederkäuern und Kemeliden. Sie wird über blutsaugende Mücken weitergegeben. Der Verlauf kann tödlich sein.
Schweiz BTV frei
In der Schweiz wurden letztmals im Jahr 2020 zwei Rinder positiv auf eine Variante der Blauzungenkrankheit (BTV-8) getestet. Laut Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und und Veterinärwesen gilt die Schweiz weiterhin frei von der Blauzungenkrankheit «aller Serotypen, mit Ausnahme von BTV-8». Für den Menschen ist die Krankheit nicht gefährlich.
Mehr Informationen vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen