Bei ihm läuft alles vollautomatisch ab. Er holt die Komponenten, mischt, fährt in den Stall, dosiert aus, schiebt regelmässig nach und misst dabei, ob noch genügend Futter vorhanden ist. Das ist der Lely Vector, ein schienenlos geführter Fütterungsroboter. Bei seinen Fahrten in die Futterküche und zurück in die Ställe wird er mittels Sensoren, die sich im Boden befinden, geleitet.
Genau füttern
In der Futterküche werden die Komponenten für verschiedene Rationen in Blöcken alle drei bis vier Tage bereitgestellt. Der Futtergreifer füllt die benötigten Mengen eines jeden Futtermittels selbständig in den Mischer, wobei er mehrmals nachgreifen kann, um jede Ration exakt abzuschliessen. Indem der Greifer fähig ist, kleine Futtermengen in den Mischer zu füllen, können auch kleine Rationen ab 50 Kilogramm für Kälber erstellt werden.
Rundballen kann der Futtergreifer ebenfalls erfassen und in den Mischer werfen. Es können aber auch vorhandene Hochsilos mit Oben- oder Untenentnahme, Kraftfuttersilos oder Mineralstoffbehälter angesteuert werden.
Effizient und sauber füttern
Wie bereits erwähnt, füttert der Lely Vector nicht nur automatisch, er schiebt auch regelmässig das Futter nach und misst dabei die vorhandene Futtermenge mittels Futterhöhensensor. Das ermöglicht ihm, nur bei Bedarf Futter auszudosieren und so auf einen Mehr- oder Minderverzehr der Tiere zu reagieren.
Das Bereitstellen der Futterkomponenten in ein am Boden vorgezeichnetes Raster ermöglicht eine grosse Futterhygiene. Das frisch bereitgestellte Futter kommt nicht in Kontakt mit Futterresten, wie das bei
einem Futterbehälter mit Kratzboden der Fall ist. Auf dem Boden zurückgebliebene Futterreste können vor dem nächsten Beschicken der Futterküche entfernt werden.
Energiesparend füttern
Der Lely Vector, der elektrisch angetrieben wird, hat im Vergleich zu selbstfahrenden oder mit Traktor betriebenen Futtermischwagen einen geringen Energieverbrauch. Auch die Lärmbelastung im Stall bleibt aus. Laut Marcel Schwager, Projektleiter Vector bei Lely, sparen Betriebe mit 50 bis 60 Kühen jährlich 4000 bis 5000 Liter, Betriebe mit 120 Kühen 7000 bis 8000 Liter Diesel ein. Das macht jährliche Einsparungen von 10 000 bis 15 000 Franken aus, welche die Investitionskosten von 160 000 bis 200 000 Franken relativieren.
Aline Küenzi
Hier klicken, um ein Video vom Lely Vector im Praxiseinsatz zu sehen: