Damit hat man nicht gerechnet. Der Schweizerische Freibergerverband SFV hat am Freitagabend eine Medienmitteilung verschickt, der zu entnehmen ist, dass Geschäftsführerin Marie Pfammatter den SFV verlassen wird. Sie wird einen Bauernhof im Kanton Luzern übernehmen. Die weite Entfernung zu ihrem Arbeitsplatz in Avenches VD erlaube es ihr nicht, ihre Aufgaben als Geschäftsführerin weiterhin wahrzunehmen, ist dem Schreiben zu entnehmen.
Kein einfacher Entscheid
Marie Pfammatter sagt, der Entscheid sei ihr sehr schwergefallen. Es sei eigentlich nicht vorgesehen gewesen, jetzt schon einen Hof zu übernehmen. «Es ist mir klar, dass der Entscheid unterwartet erscheinen mag, aber ich will mich voll und ganz dieser neuen Aufgabe widmen. Ich will nicht nur halbe Sachen machen, unter denen vielleicht sogar der SFV leiden würde. Ich bin dem Vorstand des SFV unendlich dankbar, dass er mir das Vertrauen geschenkt und diese tolle Möglichkeit gegeben hat. Ich habe beim Freibergerverband enorm viel gelernt. Meine Leidenschaft für die Rasse der Freiberger bleibt bestehen und ich werde weiter ihre Interessen vertreten - in Zukunft von der anderen Seite aus», lässt sich die Agronomin zitieren.
Grosser Verlust für die Züchterschaft
Halbe Sachen hat Marie Pfammatter auch beim SFV nicht gemacht. Wie den sozialen Medien zu entnehmen ist, bedauert die Züchterschaft ihren baldigen Weggang sehr. Pfammatter hatte die Geschäftsführung des SFV im August 2019 von Stéphane Klopfenstein übernommen, der während zwei Jahren ihr direkter Vorgesetzter war. Die See um die FM-Zucht schlug in jener Zeit zuweilen hohe Wellen. Auch vor einem Jahr hatte die Geschäftsführerin mit rauem Wind zu kämpfen. Der unerwartete Abgang von Vize-Präsident Albrecht Dreier und der Ausschluss des Hengsts Cartoon du Padoc, teilte die Freibergerszene in mindestens zwei Lager. Auch Corona machte es der Geschäftsführerin nicht einfach. So musste sie mit ihrem Team viel Fleixibilität rund um die Körung, wie auch um die Organisation des National FM beweisen. Sie hat in ihrer Tätigkeit öffentlich stets sehr viel Lob dafür erhalten.
Mitte Februar findet eine Sitzung statt
Laut Mitteilung treffe sich der Vorstand am 11. Februar, um das weitere Vorgehen für Pfammatters Nachfolge zu diskutieren.
Albert Rösti als Präsident im Gespräch
In Sachen Präsidenten-Nachfolge kam jüngst der Name der SVP-Nationalrats Albert Rösti ins Spiel. Die Szene spricht aber auch über die beiden Vize-Präsidenten Chantal Pape Juillard und Christoph Haefeli.