Die Geflügelwirtschaft in Deutschland stehe nach den ersten Ausbrüchen der Aviären Influenza vor dem nächsten Seuchenzug der Vogelgrippe. Die Branche habe sich kaum von den Auswirkungen des letzten Seuchenzugs erholt und brauche nun so schnell wie möglich einen Markerimpfstoff, um da rauszukommen, wird Friedrich-Otto Ripke, der Präsident des Zentralverbands der Deutschen Geflügelwirtschaft, in einem Online-Bericht von «Animal Health» unter Berufung auf die «Neue Osnabrücker Zeitung» zitiert. Die Forschung müsse jetzt zügig intensiviert werden und es würden Fördermittel gebraucht. Wann ein sogenannter Markerimpfstoff, der die Unterscheidung in geimpfte und infizierte Tiere ermöglicht, einsatzfähig sein könnte, sei aber noch nicht klar. Es sei zu hoffen, dass es in wenigen Jahren so weit sei, wird Friedrich-Otto Ripke weiter zitiert. Daneben müssten die entsprechende EU-Vorgaben angepasst, damit Fleisch von geimpften Tieren überhaupt gehandelt werden dürfe. Dies sei in Südamerika, Afrika und Asien längst der Fall.
In den letzten Wochen ist es in Deutschland und den Niederlanden immer wieder zu Vogelgrippe-Ausbrüchen in Geflügelhaltungen gekommen. Zuletzt mussten in einem Entenbetrieb in Niedersachsen 39’000 Tiere getötet werden. Laut Bericht von «Animal Health» sind im vergangenen Winter mehr als eine Million Tiere gekeult worden – vor allem Truten. Es zeichne sich ausserdem immer mehr ab, dass die Vogelgrippe endemisch werde und in der heimischen Wildvogelpopulation zirkuliere. Damit wird die Vogelgrippe zu einem ganzjährigen Problem. Umso dringlicher sei der Impfstoff, wird Friedrich-Otto Ripke abschliessend zitiert.