Wie die Branchenorganisation Beef+Lamb New Zealand (B+LNZ) kürzlich mitteilte, wurde nach mehrjähriger Forschungsarbeit nun als Weltneuheit ein Methanzuchtwert für ein genetisches Programm zur Verringerung des Ausstosses dieses Gases eingeführt. Der Branchenorganisation zufolge haben bisherige Forschungsergebnisse gezeigt, dass einzelne Schafe unterschiedliche Methanemissionen aufweisen und diese Eigenschaft an die nächste Generation weitergegeben wird. Ziel sei nun, die „schadstoffarmen“ Tiere zu identifizieren und für die Zucht zu verwenden.
Die Gasemissionen der Schafe im Prüfstand
Züchter, die an dem Methanzuchtwertprogramm teilnehmen möchten, müssen Tiere ihrer Herde in transportablen Akkumulationskammern messen lassen, die zu den Farmen gebracht werden. In den Kammern werden laut B+LNZ im Abstand von 14 Tagen zwei Mal rund 50 Minuten die Gasemissionen der Schafe gemessen. Die daraus resultierenden Informationen würden dann zusammen mit anderen genetischen Informationen verwendet, um den Methanzuchtwert zu berechnen. Dem Geschäftsführer von B+LNZ, Sam McIvor zufolgeist derMethanzuchtwert ein Instrument, um die Verpflichtungen des landwirtschaftlichen Sektors zum Klimaschutz durch Senkung der Treibhausgasemissionen umzusetzen.
Weitere Massnahmen für die Reduktion der Methanemissionen
Der Generaldirektor des am Projekt beteiligten Greenhouse Gas Research Pastoral Consortium (PGGRC), Mark Aspin, wies allerdings darauf hin, dass Fortschritte durch Züchtung Zeit bräuchten. Es werde deshalb an weiteren Maßnahmen gearbeitet, welche die Methanemissionen verringerten, beispielsweise durch spezifische Futterpflanzen. Andere Technologien zielten auf die Pansenmikroben ab, die für die Methanproduktion verantwortlich seien. Neben der Einbringung von methanreduzierende Verbindungen in den Pansen werde auch an der Entwicklung eines Impfstoffes gegen diese Mikroben gearbeitet. In Neuseeland entfallen etwa 30 % aller Treibhausgase des Landes auf das Methan von Weidetieren, weshalb auch für Rinder an emissionssenkenden Lösungen geforscht wird.