Glatte Böden können in Anbinde- und Laufställen immer wieder zu Unfällen bei Mensch und Tier führen. Es gibt verschiedene Methoden, die den Boden wieder trittsicher machen können. Zwei Verfahren bietet das Landwirtschaftlichen Zentrum St. Gallen in Flawil an.

AboStallbauWas tun gegen rutschige Stallgänge?Freitag, 29. Oktober 2021Flammstrahlverfahren (FSV): Zur Sanierung von rutschigen Spaltenböden habe sich das FSV bewährt, wie Christian Manser, Fachstelle Rindvieh vom LZSG Flawil berichtet. Dabei werde der Beton wenige Sekunden mit einer über 3000°C heissen Brennerflamme erhitzt, was haftende Ablagerungen abgesprengt. Die Hitze dringt nur etwa 2 cm tief in den Beton ein und der Boden ist deshalb nach wenigen Sekunden wieder begehbar, so Manser. Die Behandlung kann bei Bedarf wiederholt werden, weshalb sich das Verfahren auch sehr gut für die Verbesserung von Spalten- und Lochböden eigne, die vor Jahren schon einmal saniert wurden. Die Kosten liegen wegen der aktuellen Gaspreise bei 10 Euro bzw. Fr. 10.18/m2. Zuzüglich einer Einrichtungspauschale von 350 Euro bzw. rund 360 Franken pro Betrieb. Darin enthalten sind u. a. die Kosten für Fahrt, Übernachtung, Verpflegung sowie Auf- und Abbau auf dem Betrieb. Die Arbeiten werden von einer Firma aus Frankreich ausgeführt.

Breit-Rill-Frässsystem (BRF): Planfeste Betonböden können neu mit dem BRF bearbeitetwerden. «Es bewährt sich in den USA seit mehreren Jahren sehr gut und kann nun seit einigen Monaten auch in der Schweiz angeboten werden», so Christian Manser. Dabei werden in der Längsrichtung der Laufflächen Rillen mit einer Breite von 1,9 cm rund 1 cm tief eingefräst. Die Auflagefläche dazwischen beträgt 6,4 cm. «Mit diesem Rillenprofil bleibt eine Klaue immer auf der Rille, was Halt und Sicherheit verschafft», so der Experte. Mit BRF würde immer mehr auch bei Neubauten zwei Tage nach dem Betonieren der neue Boden bearbeitet. Der Schweizer Anbieter verrechnet dafür Fr. 20.– pro m2 zuzüglich Fr. 1.60 pro km für Hin- und Rückfahrt. 

Im April erfolgt die erste Tour für dieses Jahr. Interessierte Betriebsleiter(innen) sollen sich beim LZSG F mit Angaben des gewünschten Systems (FSV und/oder BRF) sowie des Betriebes unter 058 228 24 70 oder lzsg.flawil(at)sg.ch melden. Zu Referenzbetrieben kann das LZSG Flawil gerne Auskunft geben.