Die Naturschutzorganisationen anerkennen den Handlungsbedarf beim Beverin-Rudel, schreibt die Gruppe Wolf Schweiz in einer Medienmitteilung. Die beginnende Spezialisierung auf Kühe sei zu verhindern, weshalb das rasche und zielgerichtete Eingreifen des Kantons unterstützt werde.
Abschuss von Jungwölfen und Leitwolf
Das sogenannte Beverin-Rudel trete als besonders schadenstiftend in Erscheinung und unterscheide sich von anderen Rudeln, heisst es weiter. Es greife regelmässig geschützte Schafherden an und habe als bisher einziges Rudel der Schweiz auch ausgewachsene Kühe und einen Esel getötet. Es handele sich um eine Ausnahmesituation, die besondere Massnahmen erfordere.
Die Naturschutzorganisationen unterstützen deshalb ein rasches und zielgerichtetes Handeln durch Abschüsse von Jungwölfen, um das Verhalten des Rudels rasch und nachhaltig zu ändern. Auch ein Abschuss des Leitwolfes M92 wird befürwortet, denn es sei offensichtlich, dass sich sein unerwünschtes Verhalten nicht mehr ändern lasse. Diese Massnahmen seien vor einer allfälligen Entnahme des ganzen Rudels, die rechtlich nicht zulässig sei, umzusetzen und auszuschöpfen.
Rasches Handeln wichtig
Abschüsse von Wölfen zur Schadenverhinderung würden gemäss wissenschaftlichen Erkenntnissen dann Sinn machen, wenn sie in einem engen zeitlichen und örtlichen Kontext zum drohenden oder tatsächlichen Schaden stünden, schreibt die Gruppe Wolf Schweiz. Hingegen seien lediglich planmässige Regulierungen wie Quotenjagden oder Abschüsse lange Zeit nach den Schadenereignissen ungeeignet, um drohende Schäden zu vermeiden.
Vor diesem Hintergrund unterstützt die Gruppe Wolf Schweiz laut Mitteilung der rasche und zielgerichtete Eingriff durch die kantonalen Jagdbehörden. Der Spielraum der eidgenössischen Jagdgesetzgebung sei auszuschöpfen. Die genannten Erkenntnisse seien zudem beim künftigen Wolfsmanagement zu berücksichtigen.
Nicht auf gesamten Wolfsbestand schliessen
Die Gruppe Wolf Schweiz betont, dass vom Beverin-Rudel aber nicht auf das Verhalten des gesamten Wolfsbestandes geschlossen werden dürfe. Für den künftigen Umgang mit dem Wolf bedürfe es einer breit abgestützten Kompromisslösung.