Die Verwendung von Antibiotika in der Veterinärmedizin sei in den vergangenen zehn Jahren um mehr als die Hälfte zurückgegangen, heisst es in einer gemeinsamen Mitteilung diverser landwirtschaftlicher Organisationen, darunter der Schweizer Bauernverband und die Schweizer Milchproduzenten.

Man sei sich der Resistenz-Problematik bewusst und arbeite schon länger daran, die Tiergesundheit gezielt zu fördern und wo immer möglich kranke Tiere ohne Antibiotika zu behandeln, heisst es weiter. Die verschiedenen landwirtschaftlichen Branchen hätten zahlreiche Massnahmen lanciert und Projekte gestartet.

Kälbergesundheitsdienst gestartet

Vor einem Jahr startete der Schweizer Kälbergesundheitsdienst, der die Geburts- und Mastbetriebe mit ganzheitlichen Vorbeugungskonzepten begleitet. Auf Basis von breit angelegten Bestandesberatungen will dieser die Management- und Behandlungskonzepte in Richtung gesunde Kälber optimieren. Beim SuisSano-Programm der Schweinebranche wird bereits heute jeder Antibiotikaeinsatz erfasst und ausgewertet. So können die mitwirkenden Betriebe zusammen mit ihren Tierärzten laufend die Tiergesundheit gezielt verbessern und den Antibiotikaeinsatz minimieren.

Weg über die Zucht

Mit der Verbesserung der natürlichen Widerstandskraft gegen Krankheiten lassen sich Antibiotikaeinsätze ebenfalls vermeiden. Ein Weg, um beim Milchvieh diese Widerstandskraft zu erhöhen, ist die Zucht. Diesen Ansatz verfolgen die Schweizer Rinderzüchter. Damit die Milchviehhalter Tierbestände mit möglichst gesunden Eutern aufbauen können, haben sie einen Zuchtwert für das Merkmal „Mastitisresistenz“ entwickelt. Beim Milchvieh unterstützen die Schweizer Milchproduzenten zudem die Beratungsorganisation Kometian, die komplementärmedizinische Beratungen, insbesondere mit Einsatz der Homöopathie, in der Tierhaltung anbietet. Damit arbeitet auch Bio Suisse. In der Bioproduktion gelten zudem seit 2017 neue Weisungen zum Einsatz von Antibiotika auf Knospe-Betrieben. 

Zum Thema Antibiotika haben diverse landwirtschaftliche Organisationen ein gemeinsames Dossier herausgegeben.

Vom 12. bis 18. November 2018 findet die internationale Antibiotika-Awareness-Woche statt.

lid