Bereits am frühen Morgen bringen verschiedene Landwirte aus der Umgebung ihre Schafe zum Brunner-Bauernhof (Krummacher) im aargauischen Hallwil. Das trockene Wetter ist geradezu ideal für das Schafscheren, da das Fell bei der Schur nicht nass sein darf.
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Ein Schaf liefert bei der Schur rund drei bis vier Kilogramm Wolle, die in grossen Säcken gesammelt wird. Diese wird vom Amriswiler Wollverarbeiter Fiwo vor allem zu Isolationsmaterial für das Baugewerbe verarbeitet. Lukrativ ist dieses Geschäft für die Schafbesitzer allerdings nicht, denn der Erlös für ein Kilogramm Wolle beträgt nur 30 Rappen. Die Scherer erhalten 6,50 Franken pro geschorenes Schaf.
Mit Messern aus dem Oberaargau
Die drei Profi-Schafscherer Andy Fuchs aus Weinfelden TG, Huw Condron und Jonnie Rockard aus Wales (Grossbritannien) legen bei der Schur ein beachtliches Tempo hin. Sie arbeiten mit Heiniger-Scheren. Auch in Australien und Neuseeland schwören die Profis auf die Messer aus dem Oberaargau. Andy Fuchs wird sein Handwerk auch an der kommenden Olma in St. Gallen demonstrieren.
Immer mehr Zuschauer
Die Schafschur wird in Hallwil immer mehr zum Publikumsmagnet. So sind auch an diesem Samstag wieder viele Zuschauer anwesend, die die Schafschur aufmerksam verfolgen. Eine weitere Attraktion sind die wenige Tage alten Jungschafe, die vor allem bei den Kindern jeweils grossen Anklang finden.
Besonders beliebt ist ein Besuch der Schafschur um die Mittagszeit, denn gleich nebenan können sich die Besucher in der Schöfelerbeiz mit Kartoffelsalat, Fleisch vom Grill, Kaffee, Kuchen und weiteren Leckereien verpflegen. Ein riesiger Spielplatz im Stroh mit einer Rutschbahn ist auch für die kleinen Gäste immer wieder eine spannende Attraktion.
Andreas Walker