Man gehe nicht davon aus, dass wandernde Wölfe Nahrungsvorräte mitnehmen und damit möglicherweise kontaminiertes Fleisch von an der Afrikanischen Schweinepest (ASP) verendeten Wildschweinen verschleppen, heisst es bei der deutschen Dokumentations- und Beratungsstelle zum Thema Wolf. Ausserdem würde sich das Raubtier verschmutztes Fell putzen und der virale Erreger der ASP eine Darmpassage nicht überleben. Kurz: Wölfe gelten bei dieser Seuche generell nicht als Vektoren. Eine neue Studie aus Polen bestätigt dies – und die Forschenden ziehen einen weiteren Schluss aus ihren Resultaten.
Weniger Viren in der Umwelt
Da Wölfe Wildschweine jagen und deren Kadaver fressen, reduzieren sie die Virusmenge in der Umwelt, schreibt «Agrarheute» mit Bezug auf eine Studie der Universitäten Warschau und Danzig. Die Forschenden untersuchten Kotproben von Wölfen, hauptsächlich aus ASP-Zonen in Polen, auf das Vorhandensein des Virus. Die Ergebnisse bestätigen demnach die Angaben der oben genannten deutschen Beratungsstelle: Selbst wenn Wölfe das Fleisch von infizierten Wildschweinen fressen, verbreiten sie es nicht, da es im Kot nicht mehr aktiv ist.
«Darüber hinaus können Wölfe die ASP-Übertragung begrenzen, indem sie infektiöses Aas entfernen», zitiert «Agrarheute». Schliesslich sind derartige Kadaver eine Infektionsquelle für noch gesunde Wildschweine. «Damit retten Wölfe Leben von Nutztieren», twittert dazu die Gruppe Wolf Schweiz.
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Vektorfunktion nicht ausgeschlossen
Alle Bedenken sind derweil aber noch nicht ausgeräumt. So betonen sowohl die polnischen Forschenden laut Agrarheute als auch die Beratungsstelle zum Thema Wolf, eine mechanische Vektorfunktion (über kontaminiertes Fell oder Kadaverteile) sei für kein Raubtier ausgeschossen.