Die Nachfrage nach Ziegenmilchprodukten in der Schweiz steigt nachhaltig an. Um die Milchmenge zu steigern, sind unweigerlich mehr Ziegen mit Geburten notwendig.
Produktionssysteme mit der Zucht auf hohe Leistungen und hohem Kraftfuttereinsatz sowie praktiziertem Durchmelken, so wie sie in unseren Nachbarländern oft anzutreffen sind, das sind Strategien, die den Schweizer Konsumenten nicht entsprechen. Das asaisonale Abgitzeln und damit die ganzjährige Produktion von Ziegenmilch können die einheimischen Konsumentenbedürfnisse über das ganze Jahr besser abdecken.
Der damit verbundene, höhere Fleischanfall durch überfällige Gitzis stellt Produzenten und Verwerter zunehmend vor neue Herausforderungen. Der Konsum von Gitzifleisch konzentriert sich in unserer abendländischen Tradition hauptsächlich auf hohe Feiertage. So will man etwa an Ostern reines Fleisch konsumieren. Die grösste Nachfrage ist an Ostertagen sowie rund ums Weihnachtsfest zu verzeichnen, allerdings werden diese Bräuche nurmehr von einem mehrheitlich religiös motivierten und damit schrumpfenden Bevölkerungsanteil praktiziert. Es gilt also, neue Konsumentenkreise zu erschliessen.
35'000 Gitzi
In der Schweiz kommen jährlich zirka 35'000 Gitzi und Ziegen auf den Markt. Sie werden hauptsächlich über den privaten Handel und regionale Metzger sowie über die Selbstvermarktung verwertet. Rund 15% der Gitzis übernimmt Proviande und teilt die Einfuhrrechte den Importeuren zu. Proviande organisiert die Annahme, die Schlachtung sowie die Abrechnung der geschlachteten Tiere für die Produzenten.
Die BauernZeitung hat Produzenten mit Selbstvermarktung, Vermarktungsorganisationen und Verwerter von Gitzifleisch über diese spezielle Vermarktung und die Absatzmöglichkeiten heute und in Zukunft befragt.
Peter Bringold