Dieser Artikel wurde am 7. Januar korrigiert: Der BDP-Fraktion gehört auch Heinz Siegenthaler an; damit steigt der Bauernanteil in der Nationalratsfraktion auf 43 Prozent.
Rang 1: die CVP-Fraktion
Die CVP-Fraktion hat rund 30 Sitze im Nationalrat; davon sind vier von bäuerlichen Vertretern besetzt: Markus Ritter, Christine Bulliard-Marbach, Jean-Paul Gschwind und Leo Müller. Von neun möglichen Punkten für die neun untersuchten Abstimmungen haben die Fraktionsmitglieder im Durchschnitt einen Wert von 6,7 erhalten. Die bäuerlichen Vertreter haben mit Ausnahme der Initiativen für Ernährungssouveränität und Fair-Food (Ritter stimmte dafür, seine bäuerlichen Fraktionskollegen dagegen) geschlossen die gleiche Haltung vertreten.
Rang 2: die SVP-Fraktion
Die SVP ist mit 68 Sitzen die stärkste Kraft im Nationalrat. Von den Fraktionsmitgliedern gelten 13 als bäuerlich: Andreas Aebi, Manfred Bühler, Jacques Nicolet, Erich von Siebenthal, Toni Brunner (zum Zeitpunkt der Recherche noch im Nationalrat), Marcel Dettling, Pierre-André Page, Nadja Pieren, Jean-Pierre Grin, Markus Hausammann, Hansjörg Knecht, Werner Salzmann und Albert Rösti. Die Fraktionsmitglieder haben im Schnitt 5,6 von neun Punkten für bäuerliche Anliegen erreicht. Zwar wird der SVP-Fraktion nachgesagt, dass sie eine hohe Parteidisziplin hat, bei den bäuerlichen Anliegen setzt sie sich jedoch nicht durch.
Rang 3: Die Grünen
Die Grünen sind mit zwölf Sitzen eine der drei kleinsten Fraktionen im Nationalrat. Von den Mitgliedern gilt Maya Graf als bäuerliche Vertreterin. Die Fraktionsmitglieder erreichen im Schnitt 4,7 Punkte zugunsten der bäuerlichen Interessen.
Rang 4: Die BDP-Fraktion
Die BDP-Fraktion ist mit sieben Sitzen eine der zwei kleinsten Fraktionen. Sie ist mit drei bäuerlichen Parlamentariern, Duri Campell und Bernhard Guhl, und Heinz Siegenthaler wenigstens statistisch gesehen die Fraktion mit dem höchsten Bauernanteil (43 Prozent). Die Fraktionsmitglieder erreichen im Schnitt 4,3 Punkte zugunsten der bäuerlichen Interessen.
Rang 4: die FDP-Fraktion
Wenig überraschend ist der Freisinn nicht zuvorderst auf der Liste zu finden. Von den insgesamt 33 FDP-Vertretern gelten drei als bäuerliche Vertreter: Walter Müller, Jacques Bourgeois und Bruno Pezzatti. Die Fraktionsmitglieder erreichen im Schnitt wie die Mitglieder der BDP 4,3 Punkte zugunsten der bäuerlichen Interessen.
Rang 6: die SP-Fraktion
Von den 43 Vertretern der SP-Fraktion kann Beat Jans als bäuerlicher Vertreter gezählt werden. Allerdings ist er nicht Mitglied der Konferenz der bäuerlichen Parlamentarier. So ist es denn auch nicht überraschend, dass ein SP-Fraktionsmitglied im Durchschnitt 2,6 von neun möglichen Punkten zugunsten der bäuerlichen Interessen macht.
Rang 7: Die Grünliberalen
Am schlechtesten schneidet die Fraktion der grünliberalen Partei (GLP) ab. Unter den sieben Mitgliedern ist keine Landwirtschaftsvertreterin, von neun möglichen Punkten erzielen sie im Schnitt 1,6 Punkte. Das dürfte der Tatsache geschuldet sein, dass die GLP-Politik insbesondere beim Freihandel stark vom bäuerlichen Verständnis abweicht.
Hansjürg Jäger
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