Es kam mir schon sehr unverdient vor, als ich auf den Feldern und in den Tunneln der Genossenschaft Ortoloco Bohnen, Gurken, Tomaten, Basilikum, Zucchetti, Petersilie und mehr ernten durfte. Schliesslich hatte ich sie weder gepflanzt noch gepflegt und doch durfte ich das Gemüse pflücken und straussweise Kräuter schneiden. (Zum Erfahrungsbericht)
Zusammenleben neu gestalten
Ursina Eichenberger hat zusammen mit ihren Mitstreitern dieses Projekt für solidarische Landwirtschaft in Dietikon ZH gestartet. Die Leute von Ortoloco haben Ideen, wie unser Zusammenleben anders gestaltet werden könnte – und sie leben es vor (mehr zur Idee von commons).
Drei Tage durfte ich mitarbeiten und habe in dieser Zeit viele verschiedene Genossenschafter getroffen. Ursina oder jemand anderes aus dem Gärtnerteam erklärte, was es zu tun gab und die Anwesenden legten los. Beim Karotten-Jäten gab es Gespräche über Familiengeschichten, auf der Suche nach Buschbohnen sprach man über den Beruf der Landschaftsarchitektin und beim Zurechtschneiden von Lauch ging es um Düngungsversuche.
Gute Gespräche beim Bohnen ernten
Als Ursina Eichenberger an einem Morgen mit mir Bohnen von meterhohen Stangen klaubte, konnten wir wunderbar über die Anfänge von Ortoloco und deren Zukunft philosophieren.
Nach drei Tagen in dieser grünen Oase am Stadtrand von Dietikon stieg ich zum letzten Mal abends in den Zug nach Hause. Es tat mir leid zu wissen, am nächsten Morgen nicht mehr zwischen Randen nach Unkraut oder zwischen Unkraut nach Karotten zu suchen. Zum Trost hatte ich einen Sack violetter Stangenbohnen im Gepäck.
Begegnungen 2019
Die Redaktorinnen und Redaktoren der BauernZeitung trafen im Jahr 2019 interessante Menschen. Hier finden Sie alle besonderen Begegnungen. Weiterlesen