«Der Vorstand der SMP ist befremdet von der Komplexität und den gesamten aktuellen Regelungen im Agrarpaket 2023», schreiben die Schweizer Milchproduzenten (SMP) in einer Mitteilung. Die vorgeschlagenen finanziellen Umlagerungen würden zu einer Schwächung der standortgerechten Schweizer Milchproduktion führen, die «nota bene auf einer inländischen Futterbasis von gut 90% basiert».
Kürzung der Tierwohlbeiträge unverständlich
Absolut unverständlich sei weiter, dass sogar eine Kürzung von Tierwohlbeiträgen im heutigen gesellschaftlichen Umfeld vorgeschlagen werde. Insbesondere Milchviehbetriebe im Talgebiet kämen mit den Vorschlägen zu den Direktzahlungen massiv unter Druck, so heisst es.
Basierend auf «realitätsfremden» Überanmeldungen zu neuen Programmen führe der Bundesrat im Agrarpaket 2023 eine finanzielle Kürzung von einzelnen Beiträgen auf Vorrat durch. Gleichzeitig finanziere er Herdenschutzmassnahmen zulasten des Agrarbudgets. «Damit werden Mittel aus dem Agrarbudget zweckentfremdet», schreiben die SMP.
Zulagen sollen nicht direkt an die Bauern
Auch der Vorschlag zur Direktausrichtung der Zulagen für verkäste Milch und für die Zulage für die Fütterung ohne Silage erachten die SMP als schlechte Lösung. Dies würde gemäss der Meinung der SMP die Käsereimilch und die Schweizer Käsewirtschaft und «somit die gesamte Schweizer Milchwirtschaft zugunsten von Importen deutlich schwächen».
Der SMP-Vorstand habe die Stellungnahme eingehend beraten und werde sie fristgerecht einreichen, schliesst die Mitteilung.