Am 12. März lud der Schweizerische Ziegenzuchtverband (SZZV) zur 105. Delegiertenversammlung in Flüeli-Ranft OW. Die Obwaldner SVP-Nationalrätin Monika Rüegger überbrachte das Grusswort. Sie engagiert sich unter anderem für eine kontrollierte Zunahme der Wolfsbestände. Dank ihres Antrags in der Kommission für Umwelt (UREK) für Not- und Soforthilfen kann den Bauern im kommenden Alpsommer geholfen werden. Dafür sind rund 5.7 Millionen Franken vorgesehen, beispielsweise für eine durchgehende Behirtung und damit bessere Bewachung der Herden, den Ausbau von Infrastrukturen und erhöhte Schutzmassnahmen. «Sich den Wolf leisten zu wollen, kostet Geld», so Rüegger.

Zahlreiche Herausforderungen prägten 2021

Laut Ursula Herren, Geschäftsführerin des SZZV, war das vergangene Jahr von zahlreichen Herausforderungen geprägt. Zum Beispiel durch die Schwierigkeiten beim Datenbezug aus der TVD, die Integration von zusätzlichen Schweizer Ziegenrassen ins Herdebuch des SZZV sowie die Einführung einer Prämie für Schweizer Rassen ab 2023.

Herren stellte zudem fest: «Politische Stellungnahmen zu den Themen Grossraubtiere, Tierschutz und aktuellen Initiativen gewinnen Jahr für Jahr an Bedeutung. Für den SZZV bedeutet die Sensibilisierung der breiten Bevölkerung für solche Themen einen Zusatzaufwand – dennoch ist unser Engagement in diesen und weiteren Themen im Rahmen der Interessenvertretung unerlässlich.»

Der Schweizerische Ziegenzuchtverband konnte im Jahr 2021 wiederum eine leichte Zunahme des Herdebuchbestandes verzeichnen. Weiter genehmigten die Delegierten sowohl den Jahresbericht als auch die Jahresrechnung 2021 und das Budget 2022 einstimmig. Den verantwortlichen Organen wurde Decharge erteilt.

Gesamterneuerungswahl und Ersatzwahlen des Vorstands

Alle 12 bisherigen Vorstandsmitglieder wurden in ihrem Amt bestätigt. Von den Delegierten neu als Vertreter im Vorstand gewählt wurden:

- Stéphane Balmer, Courcelon JU, als Ersatz für Gérald Brunner
- Valo Gisler, Bürglen UR, als Ersatz für Paul Niederberger
- John Meyer, Lütschental BE, als Ersatz für Jakob Gerber

Der Vorschlag des Vorstands, den Bündner Stefan Geissmann für eine weitere Amtsperiode als Präsidenten zu wählen, wurde einstimmig angenommen.

Geschäftsführerin will kürzer treten

Für 2022 sind mehrere Projekte und Massnahmen im Tierzuchtbereich geplant. Zum Beispiel:

  • weitere Abklärungen für die im Jahr 2027 geplante Einführung der linearen Beschreibung,
  • Stellungnahmen rund um die Einführung einer Erhaltungsprämie für Schweizer Rassen
  • und die Ausbildung der amtierenden Experten sowie Spezial-Experten bezüglich den neuen Herdebuch-Rassen: Kupferhalsziege, Capra Sempione und der Grüenochte Geiss.

Die langjährige Geschäftsführerin Ursula Herren hat sich dazu entschieden, kürzer zu treten und deshalb die Geschäftsführung abzugeben. In der Folge hat der Vorstand die Umstrukturierung der Geschäftsstelle beschlossen.

Ursula Herren bleibt dem SZZV in der neu geschaffenen Funktion als stellvertretende Geschäftsführerin mit ihrer langjährigen Erfahrung und ihrem grossen Netzwerk erhalten. Der Prozess zur Neubesetzung der Stelle als Geschäftsführer/in wurde vom Vorstand in den vergangenen Wochen in die Wege geleitet. 

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