Mit kaltem Wind und Schneeflocken kündigt der Winter Weihnachten und den Jahreswechsel an – den Abschluss ereignisreicher und intensiver Monate. 2024 war geprägt von ungewöhnlichen Wetterereignissen, die Bäuerinnen und Bauern und ihre Kulturen sowie die Natur vor grosse Herausforderungen stellten. Die Folgen für die landwirtschaftliche Produktion waren erheblich und verschärften die finanzielle Lage vieler Betriebe. Diese ist ohnehin angespannt: Das Einkommen der Bauernfamilien ist viel zu tief und dies muss unbedingt korrigiert werden.

Daher müssen alle aktuellen Entscheidungen und auch alle Überlegungen zur zukünftigen Agrarpolitik AP 2030+ in erster Linie auf eine Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen für unsere Bauernfamilien abzielen. Die Verantwortung dafür liegt bei allen Akteuren der Wertschöpfungskette.

In die richtige Richtung

2024 war auch in Bezug auf politische Diskussionen und Abstimmungen, die Frauen in der Landwirtschaft und Frauen vom Land betreffen, ein intensives Jahr. Die klare Ablehnung der Biodiversitäts-Initiative hat mich erleichtert, das ebenso klare Scheitern der Reform der zweiten Säule aber sehr enttäuscht. Hier wurde eine Chance verpasst, die Altersvorsorge vieler Frauen zu verbessern und ihnen die Möglichkeit zu geben, zumindest einen Teil ihrer Rentenlücken zu schliessen. Auch hätten alle, die tiefe Einkommen haben, davon profitiert.

Die zahlreichen von unserem Verband bearbeiteten Dossiers weisen glücklicherweise in die richtige Richtung: Umsetzung der Kranken- und Unfallversicherung, Revision des bäuerlichen Bodenrechts, Verabschiedung der Botschaft zur Motion «Angemessene Entschädigung von Ehegattinnen und Ehegatten und eingetragenen Partnerinnen und Partnern von Landwirtinnen und Landwirten im Scheidungsfall».

Unsere wertvollen Plattformen für Hilfe und Unterstützung sowie Überlastung- und Burn-out-Prävention beweisen ihren Nutzen. Schliesslich zeigt unsere Zusammenarbeit mit «Schweizer Familie» und Swissmilk, wie wichtig das Thema gesunde, regionale und saisonale Ernährung ist.

Gebündelte Energie

Wir leben in einer turbulenten Zeit. Mehr denn je sind Solidarität und gemeinsame Stärke gefragt. Neben einem weitreichenden Netzwerk und der Möglichkeit, auf mehreren Ebenen zu agieren, ist dies genau das, was unser Verband den Mitgliedern – insbesondere allen Frauen in der Landwirtschaft – und Mitgliedsorganisationen bietet: gebündelte Energie und den Willen, zusammen in eine bessere Zukunft zu schreiten.

Unsere gemeinsame Teilnahme am Schweizer Frauenlauf in Bern im Juni illustriert es mit einem leichten und fröhlichen Bild. An diesem Tag zeigten sich die Frauen vom Land. Schnell. Dynamisch. Miteinander.

Mit dieser Energie und Dynamik schaue ich motiviert und positiv nach vorne und wünsche von Herzen ein gutes und erfolgreiches Jahr 2025.