Die beiden Motionen Rieder und Chiesa stellen sich gegen die Vorgabe zu 3,5 Prozent Biodiversitätsförderflächen (BFF) auf Ackerflächen, die nach den Plänen des Bundesrats 2024 in Kraft treten soll. Über 18'000 Imker(innen) appellieren in einem Brief an die National- und Ständerät(innen), beide Vorstösse abzulehnen: Der Dachverband Apisuisse hat gemäss einer Mitteilung einen entsprechenden Brief verschickt.
Besser woanders ansetzen
Das Argument, ohne die 3,5 Prozent BFF im Ackerbaugebiet könnten mehr Nahrungsmittel produziert und damit die Versorgungssicherheit verbessert werden, hält Apisuisse nicht für sinnvoll. Angesichts der Futtermittelproduktion auf einem Grossteil der Fläche wäre mehr Ackerbau für die direkte menschliche Ernährung effizienter, argumentiert der Imkerverband. Ausserdem weist er auf die enormen Mengen Food Waste in der Schweiz hin.
BFF entscheidend gegen das Insektensterben
Weiter bestehe ein Zusammenhang zwischen der Bestäubung und der Produktion qualitativ guter Nahrungsmittel, ergänzt Apisuisse-Präsident Mathias Götti Limacher. «Der Beitrag an den Erntewert durch Bienen und andere Bestäuber ist enorm, er liegt gemäss wissenschaftlichen Studien bei 350 Millionen Franken jährlich. Dieser Beitrag kann nicht gehalten werden, wenn für Bienen und Bestäuber nicht genügend Nahrung und genügend Nistplätze zur Verfügung steht», lässt er sich zitieren. BFF seien entscheidend im Kampf gegen noch mehr Insektensterben und für gesunde Bienenvölker.