Der grossflächige Anbau von Palmöl führe in Indonesien zu massiven Umweltschäden und zu Menschenrechts-, Land- und Arbeitskonflikten, schreibt die Schweizerische Koalition zu Palmöl. Diese besteht aus diversen Schweizer NGO sowie bäuerlichen Organisationen. Der offene Brief an Schneider-Ammann wurde zusammen mit der indonesischen Menschenrechts- und Umweltorganisation WALHI verfasst.
Jedes Signal für eine erhöhte Nachfrage von Palmöl führe zu weiterem Landraub, zu Vertreibungen der lokalen Bevölkerung und zu gravierenden Umweltschäden, heisst es im Brief. Die Koalition lehnt Vorschläge entschieden ab, in denen "schwache und freiwillige Zertifizierungs-Systeme wie RSPO, ISP und ISCC Palmöl für niedrigere Importzölle qualifizieren". Diesen Systemen fehle es nicht nur an Umsetzungs- und Durchsetzungsmechanismen, sondern es fehle ihnen insbesondere und nachweislich ein Schutz der Interessen der lokalen Gemeinschaften, der Arbeiter, der Kleinbauern und der Umwelt. Kürzlich war gegen das Label RSPO von indonesischen Dorfbewohnern Klage bei der Schweizer OECD-Kontaktstelle erhoben worden.
Ebenfalls im Brief erwähnt wird die Gefahr für Schweizer Raps- und Sonnenblumen-Produzenten, wenn vermehrt billiges Palmöl in die Schweiz gelangt.
Indonesien ist der weltweit grösste Palmöl-Produzent. Derzeit verhandelt die Schweiz über ein Freihandelsabkommen.
lid