Im US-Bundesstaat Minnesota findet zur Zeit der jährliche Kongress der Agrarjournalisten statt. Der Bundesstaat gehört mit Indiana, Illinois und Iowa zum Hauptanbaugebiet von Mais und Soja. Im Frühjahr 2019 litt die ganze Region unter nassem Wetter, sodass zahlreiche Felder nicht oder verspätet bebaut werden konnten. Viele Farmer versuchen nun statt der Hauptkulturen Gründüngung oder Deckfrüchte zu säen, aber auch dafür ist es oft zu nass.

 

Der Agrarökonom Gary Schnitkey von der University of Illinois sagte gegenüber der Zeitung "Star Tribune", dass über eine Million Hektaren Soja und über drei Millionen Hektaren Mais wegen der Nässe nicht angebaut werden konnten.

Dies ruft die nationale Crop-Insurance (Kulturen-Versicherung) auf den Plan. Die Schadensumme wird für 2019 auf über drei Milliarden Franken geschätzt. Wenn nun im Herbst, vor der verspäteten Ernte noch frühe Fröste dazukommen sollten, wird der Schaden noch grösser ausfallen.

Der 74-jährige Farmer Sever Peterson aus Shakopee sagte gegenüber Agrarjournalisten, dass sich heute mit Mais und Soja kaum mehr Geld verdienen liesse, ähnlich wie in der Milchproduktion vor ein bis zwei Generationen. Wer kann, sucht neue Produkte oder Nischen. Familie Peterson setzt seit Jahren auf Direktverkauf, Agrotourismus und neu auch auf Hanf. Früher hatte es geheissen "Brot statt Spiele", heute lautet das Motto "Spiele statt Brot". Für Höfe in der Agglomeration von grösseren Städten mache das Sinn, abgelegene Höfe müssten weiterkämpfen, sich vergössern und auf bessere Zeiten hoffen.

 

Die landwirtschaftlichen Produkte von Minnesota

Die fünf umsatzstärksten landwirtschaftlichen Produkte von Minnesota sind Körnermais, Sojabohnen, Schweine (Nr.3 der USA), Milchprodukte sowie Rindermast. Der Bundesstaat belegt Platz 5 in Bezug auf das jährliche landwirtschaftliche Einkommen und generiert rund 4% der gesamten landwirtschaftlichen Einnahmen der USA.