Kürzlich kündigte Hans Jörg Rüegsegger, Präsident des Berner Bauernverbands (BEBV), seinen Rücktritt auf die nächste Mitgliederversammlung an. Obwohl es noch fast ein Jahr geht, schaut die BauernZeitung schon mal in die Glaskugel. Muss der neue Präsident oder die neue Präsidentin wirklich dem eidgenössischen oder kantonalen Parlament angehören oder darf es eine Person sein mit wenig Politikerfahrung? Auf jeden Fall gehörte Hans Jörg Rüegsegger bei seiner Nomination noch nicht dem Grossen Rat an.
Vielleicht eine Frau?
Warum nicht mal eine Frau als Präsidentin des Berner Bauernverbands? Nicht nur die Bauernpartei SVP könnte damit gross auftrumpfen, auch ausserkantonal würde diese Nachricht wie eine Bombe einschlagen und so den Bernern attestieren, dass sie ein fortschrittlicher Bauernverband sind. Mit Barbara Lüthi-Kohler aus Burgdorf besetzt schon einmal eine Frau das Vizepräsidium. Als aktive Landwirtin kennt sie die Nöte der Landwirtschaft.[IMG 2-4]
Im Emmental geboren, aufgewachsen auf einem Bauernhof und Absolventin der HAFL, könnte auch Christine Badertscher aus Madiswil eine gute Kandidatin sein. Als Nationalrätin ist sie auch politisch sehr gut vernetzt. Dagegen spricht sicher, dass sie der Grüne-Partei angehört, sicher nicht gerade die Wunschpartei vieler Bäuerinnen und Bauern. Schaut man weiter in die Kristallkugel hinein, sieht man darin auch Annegret Hebeisen-Christen aus Münchenbuchse. Die Grossrätin und Bäuerin gehört schon jetzt dem kleinen BEBV-Vorstand an.
Gibt es bereits einen Favoriten?
Wählen die Delegierten nächstes Jahr traditionell einen Mann, dürfte der neu gewählte Grossrat Ruedi Fischer aus Bätterkinden zuoberst auf der Liste stehen. Als Präsident der Schweizerischen Kartoffelproduzenten verfügt der Landwirt über genügend Präsidiumserfahrung. Da Fischer dazu noch bilingue ist und seine Frau aus Frankreich kommt, dürfte die nächste Vorstandsreise des Berner Bauernverbands sicher in unser Nachbarland führen.[IMG 5-7]
Weitere gute Kandidaten sind aber auch Heinz Kämpfer aus Affoltern, Ronny Köhli aus Kallnach und Markus Lüscher aus Schalunen. Kämpfer ist schon jetzt Vizepräsident, Lehrlingsausbilder und kennt die Landwirtschaft in- und auswendig. Mit Köhli würde ein junger, dynamischer Landwirt für neuen Wind im Vorstand sorgen und mit Lüscher hätte der Berner Bauernverband wiederum einen Präsidenten, der gegenüber dem BLW gut argumentieren könnte.