[IMG 3] Im Januar dieses Jahres hat die Branchenorganisation Milch (BOM) den Richtpreis für Molkereimilch des A-Segments erhöht. Damit wurde der Rohstoff für die Butterherstellung teurer – eine Preissteigerung, die direkt an die Konsumentinnen und Konsumenten weitergegeben worden ist, wie der neuste Marktbericht des Bundesamts für Landwirtschaft BLW zeigt. Produzenten- und Konsumentenpreise seien über die letzten 10 Jahre gleich stark gestiegen.
Rund 7 Prozent teureres Buttermödeli
Im Detailhandel bezahlte man zwischen Januar und Juni 2021 je nach Buttersorte zwischen knapp 5 und fast 8 Prozent mehr pro Kilo als noch im Vorjahr:
- Vorzugsbutter + 4,8 % auf 16.39 Fr./kg
- Kochbutter +7,7 % auf 13.55 Fr./kg
- Bratbutter +6,9 % auf 19.17 Fr./kg
Hauptsächlich Aktionen führten zu monatlichen Preisschwankungen, insbesondere bei der Kochbutter. Diese werde besonders häufig als Aktion angeboten, so das BLW.
Auch Käse wurde teurer
Nicht nur bei der Butter seien höhere Detailhandelspreise festzustellen, sondern auch bei anderen Milchprodukten (z. B. Rahm zur Butterherstellung) und vor allem AOP-Käse, heisst es weiter. Der Käsemarkt verzeichne aktuell eine hohe Nachfrage und bis auf den leichten Aufwärtstrend bei AOP-Produkten stabile Preise auf hohem Niveau. Ausserdem stiegen auch 2021 die Käseexporte, im ersten Halbjahr um 8,1 Prozent im Vergleich zu 2020. Wenn der Käsemarkt so attraktiv bleibe, werde sich auf dem Buttermarkt vermutlich kaum ändern. «Auch in Zukunft wird die Käseproduktion jene von Butter konkurrieren», so das Fazit.
Weniger Butter verkauft
Unbewegt bleibt der Buttermarkt aber nicht, dafür sorgt die Corona-Pandemie. Diese hatte 2020 rekordhohe Absatzzahlen beschert, entsprechend stark ist der Rückgang der Verkäufe im Vergleich zum Vorjahr 2021 (- 11% im März und -16,7% im Juni).
[IMG 2]Gleichzeitig stieg die industrielle Butterproduktion laut Marktbericht im Juni 2021 um 2,1 Prozent auf 23‘114 Tonnen. Es wurden mehr Importe getätigt, die Exporte sanken und das Schweizer Butterlager beherbergt aktuell (Kalenderwoche 36) 4‘063 Tonnen. Dieser Stand sei grösstenteils auf die knapp 5‘000 Tonnen Importbutter zurückzuführen und entspreche ungefähr dem Niveau von 2019. 2018 war der Butterberg aber mit knapp 7‘000 Tonnen noch deutlich höher gewesen.