2018 war für die Hochdorf-Gruppe kein einfaches Jahr: Schwierigkeiten beim Markteintritt in China und bei der Vermarktung von Milchpulver, schlechtere Verkaufszahlen bei der Babynahrung, Verspätung bei einer neuen Sprühturmlinie.
In der Summe sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 6,6 Prozent auf 561 Millionen Franken. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) belief sich auf 18,6 Mio Franken (minus 56,2 Prozent), der Reingewinn beträgt noch 8,7 Mio Franken. Das zeigt der am Dienstag veröffentlichte Geschäftsbericht.
Hochdorf erfüllt die Erwartungen nicht
Wie das Unternehmen selbst schreibt, sei ein Ebit in der erzielten Grössenordnung historisch betrachtet "ein einigermassen gutes Ergebnis." Er werde ausserdem mit dem Einmaleffekt aus dem Verkauf der Hochdorf Baltic Milk im Umfang von 2,9 Mio Franken belastet. Auf Stufe Reingewinn beläuft sich laut Hochdorf die Belastung aus dem Verkauf auf rund 5,9 Mio Franken. "Zudem stieg der Betriebsaufwand sprunghaft auf 135,9 Mio Franken (+16,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr).
Der Geschäftsbereich Dairy Ingredients erzielte 2018 laut Hochdorf einen Netto-Verkaufserlös von CHF 354.4 Mio. Das Ergebnis liegt 12,5 Prozent unter den Vorjahreszahlen. Der Geschäftsbereich "durchlebte ein anspruchsvolles Jahr mit einer nach wie vor grossen jedoch tendenziell abnehmenden Spreizung zwischen der Milchfett- und Milchproteinbewertung in den internationalen Märkten." Damit gemeint ist die kurzfristige Preishausse auf den Buttermärkten in der EU, die kurzfristig das ganze Preisgefüge durcheinander gebracht hat.
Verarbeitungsmengen in der Schweiz praktisch stabil
In der Schweiz waren die Aktivitäten laut Hochdorf vor allem durch die Umsetzung zur Nachfolgelösung des «Schoggigesetzes» geprägt. Wie Hochdorf schreibt, habe die Umsetzung der Nachfolgelösung zu einer "Vielzahl anspruchsvoller Kunden- und Lieferantenverhandlungen" geführt. Hochdorf ist aufgrund ihres überproportional hohen Schoggigesetz-Milchanteil stark von den Veränderungen betroffen.
Daneben blieb die in der Schweiz verarbeitete Flüssigmenge (Milch und Molke) wie im Vorjahr praktisch stabil auf knapp 410'000 Tonnen. Insgesamt wurde jedoch 26.2% mehr Molke, dafür 8.5% weniger Milch verarbeitet. "Produktseitig wurde das Portfolio von Verlustbringern bereinigt und an Neu- und Weiterentwicklungen von Produkten mit höherer Wertschöpfung gearbeitet", schreibt die Firma weiter.
Babynahrung: Sprühturm nimmt Produktion auf
Im August des vergangenen Jahres konnten zudem die ersten kommerziellen Produktionen auf der Produktionslinie in Sulgen abgewickelt werden. Nun gelte es, die Auslastung der neuen Anlagen kontinuierlich zu erhöhen. Die bestehenden Anlagen zur Produktion von Babynahrung waren 2018 sehr gut ausgelastet. Hochdorf hat sich zudem strategisch entschieden, Babynahrung für China nur noch in Sulgen herzustellen.
Hochdorf schreibt, dass sie damit (und mit der Akquise von Bimbosan und Pharmalys) auf gutem Weg sei, die gesetzten strategischen Ziele bis 2020 zu erreichen.
hja