Eine positive Bilanz trotz Corona – so war das Fazit an der Delegiertenversammlung des Landwirtschaftlichen Informationsdienstes (LID), die am 4. Mai 2022 an der BEA-Messe in Bern stattfand. Die an der DV von letztem Jahr vorgestellte zukünftige Strategie, den Fokus stärker auf Publikumsmedien zu setzen, wurde umgesetzt. Die Agronews wurden eingestellt und dafür der Mediendienst ausgebaut.
Ansprechpartner für Medien
Im Mittelpunkt standen an der DV die Agrarscouts. Die ersten zwei Ausbildungen für die «Botschafter der Landwirtschaft» wurden an der BEA durchgeführt. Zwei Gruppen zu je etwa zwölf Personen durchliefen die Ausbildung, insgesamt elf Frauen und zwölf Männer in jedem Alter.
[IMG 2]
Seit 2016 gibt es das Projekt in Deutschland. Nun gibt es dort insgesamt 650 Agrarscouts mit einer im ganzen Land vernetzten Community, informierte Kirsten Müller, die als Agrarscout im Nachbarland tätig ist. «Ich musste mich teilweise wundern, was für Fragen gestellt wurden: absolute Basics», berichtete sie von ihren Erfahrungen. Es habe sich in Deutschland mittlerweile sogar etabliert, dass mehrere Tageszeitungen nun einen Agrarscout als Ansprechpartner haben, wenn es um landwirtschaftliche Themen geht.
Kuhhörner beschäftigen
An der BEA konnte die neu ausgebildete, motivierte Schweizer Truppe auch gleich erste Erfahrungen sammeln. Bei ihrem Auftritt an der Delegiertenversammlung gaben sie diese an die Delegierten und die geladenen Gäste weiter. So erzählte ein Agrarscout, die häufigste Frage sei, warum die einen Kühe Hörner tragen und andere nicht.
Die in der Ausbildung mitgegebenen Tipps und Tricks beinhalten unter anderem, dass man in der Kommunikation mit den Konsumentinnen und Konsumenten neutral bleiben und nicht politisieren soll, erwähnte Kommunikationsexperte Matthias Zurflüh, der an der Ausbildung der Agrarscouts beteiligt ist. Aber auch die Botschaft, dass die Landwirtschaft kompliziert, vielfältig und breit aufgestellt sei, müsse kommuniziert werden.
Weitere Informationen zu den Agrarscouts: www.lid.ch/bauern/agrarscouts
Die Landwirtschaft sei für manche nur ein Wort, fasste Stefanie Mancini, Projektleiterin Kommunikation beim LID, zusammen. «Mit den Agrarscouts möchten wir bei der Schweizer Bevölkerung wieder Emotionen für die Schweizer Landwirtschaft wecken,» sagte sie.
Nach 24 Jahren in Pension
Jürg Rindlisbacher stand als langjähriger Mitarbeiter 24 Jahre im Einsatz des LID. Er wurde mit einer Fotostrecke zu Musik von den Dire Straits gebührend verabschiedet. Im Juni geht er in Pension.
Der LID konnte an der DV zum ersten Mal den Schweizerischen Verband der Ingenieur-Agronomen und der Lebensmittel-Ingenieure (Svial) als neues Mitglied begrüssen. Die statutarischen Geschäfte wurden allesamt angenommen.