Am Dienstagmorgen konnte in Bern erstmals wieder ein Markt am angestammten Ort stattfinden. Bei kühlen Temperaturen präsentierte sich das Bild aber anders als vor der Corona-Krise. Die Stände sind nur einseitig offen und überall wird mit allerhand Hilfsmitteln die nötige Distanz von mindestens zwei Metern hergestellt.
Stände sind weiter herum verteilt
Am ersten Stand treffen wir Walter Stettler aus Bolligen an. Er ist Präsident des Vereins Berner Märit. Zusammen mit seinen Vorstandskollegen hat er ein Konzept ausgearbeitet, das der Gemeinderat, die Stadtberner Regierung genehmigt hat.
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Dazu gehört neben den erwähnten Punkten auch ein Verzicht auf Stände in der Schauplatzgasse, eine Expansion in die weitläufigere Bundesgasse und eine Reduktion der Dichte in der Münstergasse. Dort stehen die Stände neu nur auf der einen Seite der Gasse, dafür kommt am Samstag der Münsterplatz als Zusatzfläche dazu. Es gebe für alle Bisherigen Platz, so Stettler.
«Viel zu spät gelockert»
Walter Stettler erklärt im Gespräch, die Lockerungen seien viel zu spät bewilligt worden. «Spätestens, nachdem die Spitäler teilweise Kurzarbeit angemeldet haben, hätte man handeln sollen», sagt er.
Dabei geht es ihm vor allem um den gesamtwirtschaftlichen Schaden. Die Landwirtschaft sei in der Corona-Krise noch glimpflich davongekommen, sagt Stettler. Er selber habe einen Tag nach dem Verbot der Märkte einen Laden auf dem Betrieb eingerichtet und dort sehr gut verkauft.
Verhaltene Stimmung
Auf dem Markt ist die Stimmung noch verhalten, es sind nur wenig Leute am Einkaufen. Das dürfte auch an den kühlen Temperaturen liegen. «Während des ganzen Lockdowns war prächtiges Wetter und jetzt wo es wieder losgeht ist es derart garstig», beklagt sich eine Marktfahrerin. Aber jetzt kanns ja nur noch aufwärts gehen.